Nur vier Mannschaften haben in der 3. Liga weniger Tore erzielt als der Tabellenvierzehnte Rot-Weiß Essen. Die Konsequenz: Trainer Christoph Dabrowski wagte sich zuletzt an ein Experiment und setzte in Saarbrücken Abwehrchef und Kapitän Felix Bastians (ehemals Freiburg, Hertha und Bochum) im Sturmzentrum ein. Vergeblich, die Partie ging 0:3 verloren. Damit Dabrowski in der kommenden Saison auf derlei Spielereien verzichten kann, sollen neue Stürmer her. Hendrik Weydandt gilt dabei als einer der heißesten Kandidaten.
Was besonders für einen Transfer von Weydandt spricht: RWE-Coach Dabrowski und der Stürmer kennen sich aus gemeinsamen Hannoveraner Tagen. Als Dabrowski von Dezember 2021 bis Juni 2022 Cheftrainer bei Hannover 96 war, hatte er den 1,95 Meter großen Angreifer unter seiner Fittiche.
Unter Dabrowski absolvierte Weydandt in der Saison 2021/22 18 Partien (zwei Tore). Insgesamt kann der Offensivmann die Erfahrung von 104 Zweitliga-Spielen (18 Treffer, neun Assists) und 28 Erstliga-Spielen (sechs Tore, zwei Vorlagen) vorweisen. Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet, dass Weydandt ganz oben auf der Liste von Sportdirektor Jörn Nowak stehen soll. Sein Vertrag in Hannover läuft aus, sportlich spielt er in der laufenden Spielzeit kaum eine Rolle (17 Liga-Einsätze, zwei Tore, ein Assist, 689 Einsatz-Minuten). In der niedersächsischen Landeshauptstadt würde man ihn wohl ziehen lassen, eine Vertragsverlängerung soll jedenfalls kein Thema sein.
Doch Weydandt ist nicht der einzige Angreifer, an dem RWE großes Interesse zeigt. So sollen sich auch Jona Niemiec von Fortuna Düsseldorf und Antonio Jonjic vom FC Erzgebirge Aue im Visier des Drittligisten befinden. Nach „RevierSport“-Informationen soll man Niemiec bereits ein zweites, verbessertes Vertragsangebot vorgelegt haben. Dabei handelte es sich angeblich um einen Vierjahres-Vertrag.
Doch im Werben um Niemiec war RWE nicht allein. Auch der FC Zürich und der Tabellenführer der zweiten niederländischen Liga, der PEC Zwolle, hatten den 21-Jährigen im Visier. Laut „Bild“ hat sich Niemiec allerdings für einen Verbleib in Düsseldorf entschieden und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben.
In der 3. Liga sorgt derweil Jonjic für Furore. In elf Einsätzen traf der 23-Jährige fünf Mal und gab zwei Assists. Dabei war er zwischenzeitlich wegen des Corona-Virus, einer Oberschenkelverletzung und einer Rotsperre nicht einsatzbereit. Bei Jonjic darf sich Rot-Weiß Essen wohl noch am ehesten Hoffnung auf eine Verpflichtung machen.
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