Sechs Spiele, sechs Niederlagen, null Punkte. Das ist die ausbaufähige Auswärtsbilanz des VfB Stuttgart in der laufenden Saison. Will man sich nicht eine ganze Spielzeit nur auf die aktuelle Heimstärke verlassen, so muss endlich auch auf fremdem Platz gepunktet werden. Aus Sicht der Schwaben am besten schon am Freitagabend, wenn der VfB in der HDI-Arena im Aufsteigerduell auf Hannover 96 trifft.
Am Neckar ist man nach dem für viele überraschenden 2:1-Heimsieg gegen Borussia Dortmund eigentlich so zufrieden wie in Liga 1 schon lange nicht mehr. Mit acht Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz hat man sich einen ordentlichen Puffer auf die Abstiegsplätze erarbeitet. Was diese Saison auswärts bisher gar nicht funktioniert, klappt daheim dafür umso besser. Nach 12 Spieltagen belegt man in der Heimtabelle hinter dem FC Bayern sogar den zweiten Platz, nur zwei Punkte ließ man bisher vor heimischem Publikum liegen. Gegen Hannover und Bremen müssen die Schwaben jetzt allerdings gleich zweimal hintereinander die Reise in die Ferne antreten. Nicht nur die Auswärtsschwäche bereitet den Stuttgartern im Vorfeld des Duells gegen den Mitaufsteiger am Freitag sorgen.
Mit den Verletzungen von Chadrac Akolo (Oberschenkelprobleme) und Daniel Ginczek (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) musste der VfB den letzten Heimsieg bitter bezahlen. In der Offensive gesellen sich die Beiden vorerst zu den Langzeitverletzten Anastasios Donis und Carlos Mané. Der Angriff stellt sich da mehr oder weniger von selbst auf. Neben den zuletzt starken Youngstern Berkay Özcan und Josip Brekalo könnte auch Simon Terodde im Sturmzentrum eine neue Chance bekommen, nachdem er gegen den BVB zuletzt 90 Minuten auf der Bank verbringen musste. Eine Einsatzgarantie bekommt der 29-Jährige von Hannes Wolf allerdings nicht: „Wir müssen sehen was wir machen. Endgültig kann ich das noch nicht sagen.”
An die letzten Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart dürften die meisten 96-Fans hauptsächlich positive Erinnerungen haben. Die letzten drei Duelle gingen allesamt an die Roten, am 33. Spieltag der Vorsaison gelang gegen die Schwaben mit einem 1:0-Heimsieg sogar der entscheidende Schritt zum direkten Wiederaufstieg. Beim Blick in die Gegenwart ziehen in Niedersachsens Landeshauptstadt erstmals in dieser Saison Regenwolken auf. Nach dem starken Saisonstart gab es in Hannover unter der Woche Kritik an der Truppe von Coach Andre Breitenreiter. Grund dafür war die deutliche 4:0-Niederlage bei den bis dahin noch sieglosen Bremern. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht den Zugriff gehabt, waren nicht variabel, nicht so beweglich wie in den letzten Wochen“, versuchte Breitenreiter den Auftritt seiner Mannschaft zu erklären.
Zu allem Überfluss zog sich Rekordneuzugang Jonathas beim Training einen Sehnenteilriss im Oberschenkel zu und droht die gesamte Hinrunde auszufallen. Immerhin: Einige zuletzt fehlende Akteure könnten dem 44-Jährigen am Freitagabend wieder zur Verfügung stehen. Die Chancen auf einen Einsatz stehen sowohl bei U-21 Nationalspieler Waldemar Anton, als auch bei Julian Korb sehr gut. Andre Breitenreiter schaut trotz allem zuversichtlich in Richtung Freitagabend: “Die Jungs spielen eine klasse Saison. Morgen nehmen wir mit den Zuschauern im Rücken den nächsten Anlauf auf drei Punkte”. Falls dies gelingt dürfte der VfB wohl auch in der Zukunft ein gern gesehener Gast im Niedersachsenstadion bleiben.
VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Pavard – Insua, Beck – Ascacibar, Gentner – Özcan, Brekalo – Terodde
Hannover 96: Tschauner – Korb, Anton, S. Sané, Albornoz – Schwegler, Bakalorz – Bebou, Klaus – Harnik, Füllkrug
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