Hannover und die Berater: Ein „neuer Mbappe“ und ein Mittelfeld-Riese
Viele Spielerberater nehmen immer mehr Einfluss auf die Karrieren von Bundesliga-Profis. Bereits vor dem ersten Kontakt zwischen Spieler und Vereinsverantwortlichen leiten die Berater Transfers ein. Dabei landet auch gerne mal eine Mogelpackung auf dem Tisch der Klubs. Hannover 96 kann davon ein Leid singen.
Ein Mbappe für die zweite Liga
Ein „neuer Mbappe“ sollte in diesem Sommer zu Hannover 96 wechseln. Ein Spieler mit der potenziellen Qualität eines Kylian Mbappes für einen deutschen Zweitligisten? Klingt nach einer traumhaften Verpflichtung. Zumindest „Traum“ passt in diesem Zusammenhang auf jeden Fall zu der Personalie.
Denn wie die „BILD“ berichtet gab es genau so ein Angebot an den Absteiger. Der Spieler wurde von seinem Berater angeboten und wäre ablösefrei zu haben gewesen. Sportdirektor Jan Schlaudraff bestätigte, dass man solch ein Angebot abgelehnt habe. Vor allem, weil der Berater auf eine Entscheidung binnen zwölf Stunden pochte.
Kurios dabei, Hannover kannte den Akteur bisher nicht, hätte sich also ganz der Empfehlung des Beraters hingeben müssen. Ohne Scouting und ohne persönliches kennenlernen. Einen Umstand den es nach der Devise von Präsident Martin Kind nicht geben wird. Diese Angebote liegen Schlaudraff und weiteren Sportdirektoren wohl vermehrt auf dem Tisch, gerade in der heißen Endphase des Transferfensters.
Hannover machte bereits Fehler
Eine negative Erfahrung machten die Niedersachsen bereits im Winter 2013. Damals verpflichtete man den Brasilianer Franca aus Coritiba. Erwartet hatte man einen Mittelfeld-Riesen. Mit 190 cm Größe sollte er das Mittelfeld-Kraftpaket sein. Immerhin 1,7 Millionen Euro überwies man nach Brasilien. Doch bei seiner Ankunft musste man feststellen, dass der Akteur neun Zentimeter kleiner war, als erwartet.
Besonders unglücklich bei dem Fauxpas war, dass die Körpergröße ein entscheidendes Kriterium bei der Verpflichtung darstellte. „Ein Kriterium war, auf Körpergröße zu achten“, erklärte damals Sportdirektor Jörg Schmadtke. Exakt zwei Jahre später trennte man sich bereits wieder von Franca, ohne Ablösesumme. Gut, dass Jan Schlaudraff in diesem Sommer nicht den „neuen Mbappe“ holte.