Hannovers Edgar Prib: „Uns motivieren die Pfiffe der gegnerischen Fans“
In der zweiten Bundesliga treffen am heutigen Samstag Hannover 96 und der Karlsruher SC aufeinander. Im Interview mit der „BILD“ spricht Hannovers Vizekapitän Edgar Prib über die Partie in Karlsruhe und die derzeitige Situation seiner Mannschaft.
Magere Ausbeute für Hannover 96
Für den Bundesligaabsteiger aus Hannover läuft es noch nicht rund in dieser Saison. Nach zehn Spieltagen und den gestrigen Zweitligapartien steht die Mannschaft von Mirko Slomka auf Rang 14 der Tabelle und weist mit drei Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen keine starke Bilanz auf. Im Spiel gegen Osnabrück am vergangenen Sonntag blieb man torlos und konnte den Abstand auf die Abstiegsränge nicht vergrößern. Edgar Prib fasste das Spiel im „BILD“-Interview zusammen: „Wir hatten genügend Möglichkeiten, eine muss rein. Das ist los! Wir müssen in Führung gehen, dann läuft das Spiel anders. Osnabrück war mit Mann und Maus hinter der Mittellinie. Da ist die Kunst, auch gegen tief stehende Mannschaften Lösungen zu haben. Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht, aber es ist noch Luft nach oben.“
Für einen erfolgreichen Fußball gibt es laut dem 29-Jährigen nur eine Lösung: „Wir haben als Anspielstation für längere Bälle nur Henne vorne. Der Ballbesitz-Fußball ist aus meiner Sicht der einzige Weg zum Erfolg – mit dem Spielermaterial, das wir zur Verfügung haben.“
Der Russe, der seit 2013 bei Hannover unter Vertrag steht und von 1996 bis 2013 für die Spielvereinigung Greuther Fürth auflief, will sich von der Konkurrenz nicht beirren lassen und konzentriert sich voll und ganz auf sein Team: „Ich höre immer, es sind noch genug Spiele. Aber das ist Blablabla. Der für uns einzige richtige Weg ist, nur auf uns und von Spiel zu Spiel zu gucken. Und der Fokus liegt jetzt auf Karlsruhe.“
Wiedersehen nach Pokal-Aus
Gegen den KSC verlor 96 in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:2. Vor allem dieses Spiel motiviert Prib nun für die heutige Partie: „Wir haben mit Karlsruhe noch eine Rechnung offen. Wir wollen und müssen zeigen, dass wir aus dem Pokal-Aus gelernt haben. Und gerade auswärts tun wir uns im Moment leichter.“
Zur Auswärtsstärke von Hannover sagt Prib: „Wenn der Gegner nach vorn gepeitscht wird von deren Fans, das tut uns anscheinend aktuell ganz gut. Klingt komisch, aber uns motivieren die Pfiffe der gegnerischen Fans. Der größte Vorteil auswärts aber ist, dass die Heimmannschaften mehr nach vorn spielen wollen. Wenn unsere Gegner in die HDI Arena kommen, sind sie erst mal defensiv eingestellt. Und da haben wir noch Luft nach oben.“
Prib: „Wir sind auf dem richtigen Weg“
Für den 29-Jährigen ist der Kader von Hannover 96 kein Mittelmaß, wie er der „BILD“ schildert: „Man sieht es doch allein daran, dass die Gegner nach Hannover kommen und sich hinten reinstellen. Wir haben Lösungen, aber leider noch nicht die perfekte Umsetzung dafür. Und genau in solchen schwierigen Phasen brauchst du einen Türöffner, aber den haben wir nicht. Trotzdem sind wir auf dem richtigen Weg.“ Weiter erzählt Prib: „Wir haben eine kleine Serie hingelegt. Zweimal ungeschlagen, zweimal zu Null, das ist ein positives Zeichen. Es geht bergauf! Und an der Stelle müssen wir nun weiterarbeiten. Jetzt wollen wir in Karlsruhe zu Null spielen, am liebsten natürlich gewinnen. Nur so kommen wir in einen Lauf.“