Hannovers Hübers nach Comeback: „Weiß es zu schätzen, dass ich zurück bin“
Für Hannovers Timo Hübers geht es endlich wieder bergauf. Der Verteidiger musste wegen zwei Knieverletzungen zwei Jahre lang pausieren und feierte gegen Arminia Bielefeld am vergangenen Wochenende sein Comeback in der Startelf. Der 23-Jährige spricht im Interview mit „SPORTBUZZER“ über die anstehende Partie gegen Kiel, seine Verletzung und den Rückhalt während der vergangenen zwei Jahre.
Hübers: „Bisher vertrage ich die Belastung super“
Am kommenden Montag ist Holstein Kiel zu Gast bei Hannover 96. Für das Team rund um Hübers wird es ein weiteres wichtiges Spiel im Kampf um den Abstieg sein. Hannover hat derzeit 26 Zähler auf dem Punktekonto und steht auf Platz 14 der Tabelle. Über einen erneuten Platz in der Startelf wäre Hübers glücklich: „Ich würde mich riesig darüber freuen und fühle mich auch bereit dazu. Aber man sollte den ersten Einsatz auch noch nicht überbewerten. Ich war recht lange raus. Mal sehen, was der Körper nach der nächsten Trainingswoche macht, aber bisher vertrage ich die Belastung super“.
Für jeden Profisportler ist eine zweijährige Verletzungspause ein herber Rückschlag. Obwohl Hübers hart an seinem Comeback arbeitete, war er nicht immer davon überzeugt, irgendwann wieder bei Hundert Prozent angelangt zu sein: „Bei mir war es nicht der ebene, glatte Weg, es gab Rückschläge. Klar orientiert man sich daran, wie lange es bei anderen dauert. Da spricht man im Optimalfall von neun Monaten. Aber das Knie hat auf Belastung reagiert, wir mussten Schritte zurück machen. Da kommt man schon mal ins Grübeln, ob das überhaupt wieder was wird. Da waren Momente dabei, wo ich nicht 100 Prozent davon überzeugt war, dass es noch mal so gut wird, wie es jetzt ist. Aber ich weiß es umso mehr zu schätzen, dass ich zurück bin.“
Nun ist Hübers Knie wieder vollkommen genesen, gegen Bielefeld stand der Verteidiger 90 Minuten auf dem Platz. Seinem Knie vertraut der 23-Jährige noch nicht allzu lange: „Seit ich wieder im Mannschaftstraining bin, also seit drei Wochen. Da habe ich alles mitgemacht, im Training gar nicht ans Knie gedacht, am nächsten Tag nichts gemerkt. Das war der Moment, in dem ich wieder richtig Vertrauen in meinen Körper und mein Knie gefasst habe.“
Uni, Familie und der Blick in die Zukunft
Anders als bei vielen anderen Fußballern hat Timo Hübers noch ein zweites Standbein neben dem Sport, was ihn während seiner Verletzung abgelenkt und ihm gleichzeitig auch Rückhalt gegeben hat: „Bei mir ist es ja nicht so das Musterbeispiel, dass ich in eine Stadt komme und nur Fußball spiele. Ich stehe vielleicht ein bisschen mehr in Hannover im Leben als der eine oder andere aus unserer Mannschaft. In der Phase hat mir mein Studium super geholfen, die Uni war mein Ausgleich. Dazu meine Familie, meine Freunde. Ich habe alles geballt hier am Ort. Ich war in der Zeit echt froh, dass ich neben dem Fußball noch so viel zu tun hatte. Sodass man in Verletzungszeiten nicht mit so einem Ernst auf den Fußball blickt.“
Hübers weiß natürlich, wie es um seine Mannschaft steht. Ein Blick auf die Tabelle verrät: Hannover braucht Punkte, um nicht erneut im Tabellenkeller festzuhängen. Hübers blickt optimistisch auf die vergangenen Spiele und möchte in den nächsten Wochen der Leistung des Teams endlich die richtigen Ergebnisse folgen lassen: „Ich habe das am eigenen Leib erfahren am Wochenende. Da habe ich mich riesig geärgert – eigentlich ja ein ganz gutes Zeichen, dass ich mich schon wieder so ärgern kann. Ich weiß nicht, warum das so ist. Aber auch wenn ich vielleicht der Achte bin, der das sagt: Die Tendenz, die da ist, stimmt! Gegen Fürth, Hamburg und Bielefeld hätten uns die meisten wahrscheinlich null Punkte zugetraut, es sind vier geworden, und es hätten auch neun oder sieben sein können oder müssen. Jetzt geht es darum, den guten Leistungen Ergebnisse folgen zu lassen. Das hört sich blöd an, aber letztendlich ist es genau so. Nur von der Leistung allein können wir uns den Klassenerhalt nicht sichern.“