Hannover 96

Hinrundenfazit: Aufsteiger Hannover 96 im Soll

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Hannover 96 belegt nach der Hinrunde den 11. Platz. Insgesamt s23 Punkte sammelte das Team von André Breitenreiter in der ersten Saisonhälfte und hat somit acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Eine Bilanz mit der der Aufsteiger zufrieden sein kann.

Start nach Maß

Drei Siege, drei Unentschieden, keine Niederlage. Die Bilanz aus den ersten sechs Spielen – für einen Aufsteiger bärenstark. Mit zwölf Punkten und gerade einmal zwei Gegentoren belegten die Niedersachsen nach dem sechsten Spieltag den vierten Tabellenplatz. Zum Saisonstart feierten die 96er gleich ihren ersten Auswärtssieg. Martin Harnik entschied mit seinem Treffer zum 1:0 die Begegnung in Mainz. Mit dem gleichen Ergebnis schickte man eine Woche später den FC Schalke nach Hause und freute sich über sechs Punkte nach den ersten beiden Bundesliga-Begegnungen nach einjähriger Abstinenz. In der Folgewoche sicherten sich die Roten einen Punkt im Niedersachsen-Derby in Wolfsburg, bevor man im Heimspiel gegen den Hamburger SV wieder dreifach punkten konnte. Es folgten Punkteteilungen gegen den SC Freiburg (1:1) und den 1.FC Köln (0:0).

Bis heute nicht eingebrochen

Es ist doch eigentlich immer wieder dasselbe. Sobald eine Mannschaft über einen längeren Zeitraum guten Fußball spielt und dabei auch noch gute und teils überraschende Ergebnisse erzielt, wird dieser Mannschaft sehr bald von den allermeisten Experten der Einbruch prophezeit. Doch dieser blieb bei Hannover bis heute aus. Auch nicht, nachdem man zwei Spiele in Folge verlor. In Gladbach setzte es die erste Saisonniederlage. Auch das anschließende Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt ging verloren. Im Anschluss siegte man allerdings bei starken Augsburgern und bezwang eine Woche später sogar den BVB. Der Beweis dafür, dass die Qualität im Kader stimmt. Daran haben nicht zuletzt die Neuzugänge ihren Anteil.

Rekordtransfer und gute Ergänzungen

Neun Millionen Euro überwiesen Horst Heldt und die 96er für den Brasilianer Jonathas an Rubin Kazan. Der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte erwischte einen Traumeinstand bei den Niedersachsen. Im Spiel gegen den FC Schalke 04 wurde er nach etwa einer Stunde eingewechselt und sorgte rund fünf Minuten später für das Siegtor. In insgesamt sieben Einsätzen gelangen dem Angreifer drei Treffer sowie drei Torvorlagen. Eine Oberschenkelverletzung im November sorgte allerdings für das frühzeitige Hinrunden-Aus. Mit Matthias Ostrzolek, Julian Korb und Pirmin Schwegler holte man zudem Spieler, die bei ihren alten Vereinen keine Perspektive mehr hatten, allerdings schon reichlich Bundesliga-Erfahrung sammeln konnten.

Ostrzolek und Korb sind seitdem nicht mehr von den defensiven Außenbahnen wegzudenken und gehören zum absoluten Stammpersonal Breitenreiters. Gleiches gilt für den defensiven Mittelfeldmann Pirmin Schwegler. In Hoffenheim kam er kaum noch zum Zug, in Hannover ist auf ihn nicht zu verzichten. Ein weiterer Sommer-Neuzugang ist Ihlas Bebou. Der togolesische Angreifer kam aus Düsseldorf zu den Niedersachsen und absolvierte eine starke Hinrunde. In 14 Einsätzen gelangen dem 23-Jährigen fünf Treffer und eine Vorlage. Die Neuzugänge haben also einen großen Anteil am Erfolg der 96er. Und damit nicht zuletzt Horst Heldt, der während der Hinrunde sogar selbst fast zum spektakulärsten Transfer der Hannoveraner geworden wäre.

Hick-Hack um Horst Heldt

In Hannover herrschte große Zufriedenheit angesichts der ordentlichen Ergebnisse, die das Team Woche für Woche einfuhr. Fans und Vorstand waren zufrieden, André Breitenreiter konnte in Ruhe arbeiten. Doch dann wurde plötzlich ein Managerposten in Köln frei und das Theater fing an. Der 1.FC Köln wollte Horst Heldt verpflichten, dieser schien nicht abgeneigt. Vereinsboss Martin Kind schloss einen Wechsel Heldts zum Effzeh jedoch postwendend kategorisch aus. Heldt traf sich trotzdem mit den Verantwortlichen der Kölner und brachte zunehmend Unruhe in die Thematik. Nach tagelangem Hin und Her vermeldeten dann die Kölner, dass man nicht weiter an einer Verpflichtung Heldts interessiert sei. Der ehemalige Bundesliga-Profi, für den ein Wechsel zum 1.FC Köln eine „Herzensangelegenheit“ gewesen wäre, scheint sich im November verzockt zu haben.

Bemerkenswert: Von der Unruhe um die Person Horst Heldt ließ sich die Mannschaft keineswegs verunsichern. Ein weiteres Indiz dafür, dass ausreichend Qualität im Team steckt.

Stürmer und Verteidiger sollen kommen

„Uns fehlen Leute, vorne im Angriff und hinten auf der Innenverteidiger-Position. Wir müssen Konkurrenzkampf schaffen, und das bedeutet neues Personal“, ließ André Breitenreiter bereits Ende November verlauten. Mit Jonathas fehlt zurzeit ein Top-Angreifer. Noch ist offen, wann der Brasilianer zurückkehrt. Wenn es nicht optimal läuft, müssten sich die 96er noch bis März gedulden. Ähnliches gilt für Abwehrmann Felipe. Auch seine Rückkehr ist ungewiss, deswegen wollen die Niedersachsen im Winter tätig werden.

Prognose

Hannover 96 hat eine starke Hinrunde hinter sich, die die Basis für eine erfolgreiche Saison stellt. Die Niedersachsen müssen zwar noch wochenlang auf Felipe und Jonathas verzichten, in große Nöte wird sie das aber wohl nicht mehr bringen. Acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind ein gutes Polster. Am Ende der Saison dürfte Hannover 96 im gesicherten Mittelfeld stehen und auf ein zufriedenstellendes Comeback-Jahr in Deutschlands höchster Spielklasse schauen.

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