In Hannover stehen alle Zeichen auf Abstieg. Auch Ihlas Bebou wird das wohl nicht verhindern können. Der Togolese fehlt seit November mit Problemen im rechten Oberschenkel und kann dem kriselnden Team seitdem nicht mehr helfen. Sein Können hatte er in den vorherigen Bundesliga-Partien jedoch mehr als nur angedeutet. Da verwundert es nicht, dass laut „BILD“-Informationen der VfL Wolfsburg seine Fühler nach Bebou ausstrecken könnte.
Verletzungsbedingt kann der Rechtsaußen in dieser Saison lediglich zehn Ligaeinsätze vorweisen. Dennoch darf man ihn bei den Roten getrost als einen der wenigen Lichtblicke bezeichnen. Er kommt in dieser Zeit immerhin auf drei Tore und drei Vorlagen, dazu kommt ein Treffer im Pokal. Neben der Effektivität besticht Bebou stets mit seiner Schnelligkeit und seinem Spielwitz. Er kann ein Spiel beleben, versteht es den Gegner permanent zu beschäftigen und ist immer für Überraschungsmomente gut. Dank seiner guten Grunddynamik ist er mit seinen jungen 24 Jahren zudem bereits in der Lage eine Mannschaft mitzureißen.
Das dürfte auch dem Ligakonkurrenten aus dem benachbarten Wolfsburg nicht entgangen sein. Die Wölfe sollen bereits im vergangenen Sommer an Bebou interessiert gewesen sein. Nun verdichten sich zumindest schon einmal die Anzeichen für Bebous Abgang aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Denn im Falle des aktuell sehr wahrscheinlichen Abstiegs wird Hannover seine begehrtesten Spieler verkaufen müssen.
Der Abgang des zehnmaligen Nationalspieler Togos scheint dann unvermeidbar. Bei Hannover steht er noch bis 2021 unter Vertrag. Sein Marktwert wird derzeit auf zwölf Millionen Euro taxiert. Im Falle des Abstiegs kann er Hannover, dem Vernehmen nach, für 15 Millionen Euro verlassen. Eigentlich ein gutes Geschäft für 96-Manager Horst Heldt. Der 49-Jährige hatte Bebou 2017 für 4,5 Millionen vom damaligen Zweitligisten Fortuna Düsseldorf an die Leine geholt.
In seinen vier Ligaspielen vor der Verletzung war er in absoluter Top-Form, erzielte drei Treffer und gab zwei Assists. Auch deshalb hoffen sie in Hannover trotz der schier ausweglosen Situation auf seine baldige Rückkehr. Zwar könnte es im April endlich soweit sein, doch der Abstieg scheint bereits besiegelt. Bebous letzten Auftritt in der Bundesliga hat man in Wolfsburg übrigens noch besonders gut im Kopf. Hannover 96 entschied vor heimischem Publikum das Niedersachsen-Duell mit 2:1 für sich – Bebou war mit einem Tor und einer Vorlage der Matchwinner. Das könnte Wolfsburgs Manager Jörg Schmadtke zu denken gegeben haben.
Neben Bebou, der künftig die rechte Außenbahn beackern könnte, sucht der VfL Wolfsburg nach weiteren Verstärkungen. Neben einem Rechtsverteidiger, der mit dem ebenfalls pfeilschnellen Kevin Mbabu von den Young Boys Bern bereits gefunden zu sein scheint, sollen ein Innenverteidiger sowie ein offensiver Mittelfeldspieler kommen.
Hierfür ist laut „BILD“ Xaver Schlager von RB Salzburg ein Kandidat. Der 21-Jährige aus der Salzburger Jugend kann alle Positionen im zentralen Mittelfeld bekleiden. Doch auch Liga-Konkurrent RB Leipzig wurde bereits mehrfach mit dem österreichischen Nationalspieler in Verbindung gebracht. Eine Rolle könnte hierbei Salzburgs Trainer Marco Rose spielen. Der 48-Jährige gilt als möglicher Nachfolger von Bruno Labbadia, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Ob er einen seiner Schützlinge mit in die Autostadt bringt?
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