Bei Hannover 96 ist man alles andere als zufrieden mit dem Saisonstart in der zweiten Bundesliga. Statt um den Aufstieg mitzuspielen muss der Klub derzeit den Blick auf die Abstiegsränge schärfen. Nur zwei Punkte hat man Vorsprung auf Platz 16. Trotzdem spricht Präsident Martin Kind Trainer Kenan Kocak derzeit das gesamte Vertrauen aus.
„Ich gehe fest davon aus“, sagt Martin Kind bezüglich der möglichen Vertragserfüllung von Trainer Kenan Kocak bis Sommer 2023, im Interview mit der „Sport Bild“. Bei dem Präsidenten steht der junge Coach (39 Jahre alt) überhaupt nicht zur Debatte: „Kenan Kocak hat das volle Vertrauen. Bei uns gibt es keine Trainerdiskussion“. Das ist aktuell nicht ganz selbstverständlich. In den letzten Jahren bekleckerte H96 sich nicht gerade mit Ruhm auf der Trainer-Position was die Kontinuität angeht.
Die aktuell sportliche Krise würde Argumente gegen Kocak liefern. Platz 14 mit zwei Zählern vor Platz 16 ist weit weg von den Ansprüchen der Niedersachsen. Seit vier Spielen wartet man mittlerweile auf einen Sieg. Darunter zwei herbe Niederlagen gegen Fürth (1:4) und Kiel (0:3). Vor dem Spiel gegen den Hamburger SV stehen die Chancen auf ein Ende der Serie schlecht. Selbst gegen Schlusslicht Würzburg verlor man zuletzt 1:2.
Eigentlich wollte Hannover kurzfristig wieder in die erste Liga zurückkehren. Die Sorge, dass die Attraktivität des Klubs nun darunter leidet, besteht durchaus: „Ich sehe für den Fußball insgesamt Risiken der künftigen Entwicklung. Nehmen wir das Beispiel Zuschauer. Als wir in der Corona-Krise vor 9800 Fans spielen dürften, war es problematisch, alle Tickets zu verkaufen.“
Womöglich helfen langfristig wieder mehr Identifikationsfiguren. Seit Jahren spielt man mit dem Gedanken Per Mertesacker in Führungspositionen bei 96 zu integrieren. Sogar ein Trainer-Engagement soll Thema sein. „Natürlich haben wir mit Per regelmäßig Kontakt. Die Frage stellt sich aber nicht. Im Moment ist Per glücklich bei Arsenal“, bestätigt Kind zumindest die theoretische Möglichkeit.
In dem Austausch mit Mertesacker soll es aber vorrangig um eine Zusammenarbeit mit dem FC Arsenal gehen. Die Hannoveraner streben einen Ausbau der Talente-Arbeit an. Dabei könnte der FC Arsenal als „Mutterklub“ helfen: „Eine strategische Zusammenarbeit mit Klubs wie Arsenal wäre für uns interessant. Im Sommer haben wir in der Akademie erstmals internationale Talente verpflichtet. Das ist für uns eine neue Dimension.“
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