Auf der linken Abwehrseite suchen mehrere Bundesligisten für die kommende Saison fast schon traditionell händeringend nach einer Lösung. Nur so ist es auch zu erklären, dass Derrick Köhn derart hoch im Kurs steht. Zwar spielt der Linksverteidiger von Hannover 96 eine starke Saison – doch er bleibt eben ein Zweitliga-Profi. Das soll sich ab der kommenden Spielzeit jedoch ändern.
So berichtet „Sky“, dass Köhn im Sommer gerne den nächsten Schritt gehen und in die 1. Bundesliga wechseln würde. Und mit Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart sollen gleich drei Bundesligisten Interesse an dem 24-Jährigen zeigen. Der trifft am kommenden Spieltag mit Hannover auf den HSV (Samstag, 13 Uhr). Für den gebürtigen Hamburger ein ganz besonderes Spiel.
Denn Köhn spielte als Jugendspieler von 2013 bis 2017 selbst für die Rothosen. Er wäre sogar beinahe aussortiert worden, spielte dann aber eine so gute Saison, dass ihm ein Profivertrag angeboten wurde. Doch Köhn entschied sich anders und wechselte zum FC Bayern München II. Sein damaliger Trainer: ausgerechnet der jetzige HSV-Trainer Tim Walter.
In München reichte es zwar nicht zum endgültigen Sprung in den Profi-Kader. Allerdings durfte Köhn unter den Trainern Ancelotti, Kovac und Flick knapp 40 Trainingseinheiten absolvieren. Anschließend kam Köhn über den Umweg Willem II Tilburg 2022 nach Hannover, wo er in dieser Spielzeit mit drei Toren und fünf Vorlagen in 25 Zweitliga-Spielen zu überzeugen weiß. Mit der Reserve der Münchner war er zuvor in der Saison 2018/19 zunächst Meister der Regionalliga Bayern geworden. Im Folgejahr krönte man sich dann sogar zum Drittliga-Meister. Köhns damaliger Trainer: der jetzige VfB-Coach Sebastian Hoeneß.
Und so könnte der abstiegsbedrohte VfB Stuttgart womöglich doch etwas mehr als nur Außenseiterchancen im Werben um Köhn haben. Bei den Schwaben dürfte mit Borna Sosa der Platzhirsch auf der linken Seite auch im Falle des Klassenerhalts jedenfalls nicht mehr zu halten sein. Sollte der VfB absteigen, wäre er trotz des Hoeneß-Faktors im Rennen um Köhn aber wohl raus.
Das Interesse von Gladbach wurde derweil schon Ende Februar bekannt. Ramy Bensebaini wird den Verein im Sommer ablösefrei verlassen. Gesucht wird offenbar ein starker Konkurrent für den 19-jährigen Luca Netz. Leverkusen könnte dagegen mit dem internationalen Geschäft wuchern. Immerhin befindet sich das Team von Xabi Alonso noch mitten im Rennen um die Europapokal-Plätze. Der Abschied von Daley Sinkgraven steht bereits fest, und auch bei Mitchell Bakker stehen die Zeichen auf Abschied. Man darf also gespannt sein, wohin es Derrick Köhn im Sommer verschlägt. Dann könnte Köhn erneut als Gast zum HSV zurückkehren – aber in der 1. Bundesliga, versteht sich.
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