Die Länderspielpause neigt sich dem Ende zu, in der 1. Bundesliga steht der 8. Spieltag vor der Tür. Für Hannovers US-Nationalspieler Bobby Wood bedeutet das: nach Kolumbien und Peru ist vor Leverkusen. Der Stürmer konnte beim Nationalteam weiter Selbstvertrauen tanken, erzielte er bei der 2:4-Niederlage gegen den favorisierten WM-Teilnehmer um Bayern-Star James Rodriguez doch die zwischenzeitliche 2:1-Führung. Ohnehin befindet sich der 25-Jährige nach seinem Doppelpack beim 3:1 gegen Stuttgart derzeit im Aufwind. In Hannover hofft man, dass Wood diese Leistung zukünftig bestätigen kann.
„Die beiden Tore waren Balsam. Er wird sich darauf nicht ausruhen“, ist sich 96-Manager Horst Heldt sicher. Für Wood waren es in seinem fünften Liga-Einsatz die erste beiden Tore für seinen neuen Arbeitgeber. Für 1,2 Millionen Euro haben die Niedersachsen ihn vom Hamburger SV ausgeliehen, inklusive einer Kaufoption über sieben Millionen Euro.
In Hamburg ließ man den in Honolulu auf Hawaii geborenen Wood nach dem Abstieg bereitwillig ziehen. Das lag jedoch nicht nur an seinem üppigen Jahressalär von drei Millionen Euro – der Angreifer konnte in seinen zwei Jahren in der der Hansestadt nie wirklich überzeugen. Dabei hätte er als einer der wenigen im HSV-Kader Zweitliga-Erfahrung vorzuweisen gehabt.
Denn vor seinem Wechsel zum großen HSV hatte der Offensivmann für den 1.FC Union Berlin seine Schühe geschnürt. Und das, wohlgemerkt, überaus erfolgreich. Erst im Jahr zuvor war Wood vom Ligakonkurrenten 1860 München in die Hauptstadt gewechselt, anschließend gelang ihm der Durchbruch. In der Zweitliga-Saison 2015/216 gelangen ihm ihn 31 Spielen 17 Tore. Zum Vergleich: als Hamburger traf er in 52 Erstligapartien lediglich sieben Mal.
Heldt ahnt, wie Wood sein Potenzial auch eine Etage höher dauerhaft ausschöpfen kann. „Bobby ist ein ruhiger Vertreter, der auf dem Platz explodieren kann, wenn er das Vertrauen spürt.“In diesselbe Kerbe schlägt André Hofschneider, einer von Woods Ex-Trainern bei Union. „Er ist enorm vom Vertrauen abhängig. Bei Union hat es auch deshalb so gut funktioniert, weil er von seinen Mitspielern und dem Trainerteam dieses Vertrauen bekam.“
Das der 1,80 Meter große US-Amerikaner ein hervorragender Fußballer ist, steht für ihn außer Zweifel. „Er ist einer der besten Stürmer, die ich in meiner Zeit als Spieler und Trainer gesehen habe“, ließ er den „kicker“ wissen. „Er ist schnell, beidfüßig, er hat eine überragende Körpertäuschung, ist gut im Eins-gegen-Eins, durchsetzungsstark und ballfertig“, gerät Hofschneider über den „sensiblen“ Wood ins Schwärmen und legt sich fest: „Bobby wird sich über kurz oder lang in der Bundesliga etablieren.“
Vor der Saison wurden die Transfers von Walace und Bobby Wood im Umfeld von Hannover 96 recht kritisch beäugt. Zwei Spieler von einem Absteiger, die dort nichtmal positiv aufgefallen waren, hatte man verpflichtet. Nach den ersten Spielen, der Selecao-Berufung von Abräumer Walace und den beiden Toren von Wood hat sich das Blatt gewendet. Walace, der sich in ins Blickfeld etlicher Vereine gespielt hat, ist dank einer Ausstiegsklausel nicht unter 35 Millionen zu haben. Wood würde man gerne fest verpflichten – sofern er an die Leistung gegen Stuttgart anknüpfen kann.
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