Noch wartet Hannover 96 auf seinen ersten Liga-Sieg. Da könnte dem Vorjahresaufsteiger die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gerade recht kommen. Die TSG 1899 Hoffenheim verlor seine letzten beiden Gastspiele an der Leine (0:2, 0:1) und befindet sich derzeit in einer Ergebniskrise. Zudem haben die Niedersachsen bei ihrer Saisonpremiere vor eigenen Publikum gegen Borussia Dortmund (0:0) bewiesen, dass sie auch hochfavorisierten Champions-League-Teilnehmern das Leben schwer machen können. Sollte die TSG heute nach drei sieglosen Pflichtspielen in Serie allerdings mal wieder einen Dreier einfahren, würde Hannover tabellarisch scheinbar früh dort festhängen, wo es viele Skeptiker bereits vor der Saison erwartet hatten – auf den Abstiegsrängen.
Nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf hat das Team von Nagelsmann zuletzt eine gute Reaktion gezeigt. Zum Auftakt der Champions League wäre bei Shakhtar Donetsk deutlich mehr drin gewesen als ein 2:2-Unentschieden. Auch für die Dortmunder war das jüngste Remis in Sinsheim äußerst schmeichelhaft. „Den Chancen am Samstag hängen wir nicht nach. Man darf nicht vergessen, gegen wen wir gespielt haben“, sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag vor dem Spiel. Der 31-Jährige stellte klar: „Das wird uns morgen nicht psychologisch beeinflussen.“
Die mangelnde Effizienz zieht sich bei der TSG wie ein roter Faden durch die noch junge Saison. Symptomatisch dafür stehen Andrej Kamaric und Ishak Belfodil, die zuletzt gegen Düsseldorf und Dortmund hundertprozentige Chancen vergaben. Nagelsmann ist sich der Problematik natürlich bewusst, kritisiert seine Spieler aber nicht – im Gegenteil. „Wir sind mit das Team, das die meisten Abschlüsse in der Bundesliga herausspielt. Ich bin mit der Art und Weise der Jungs absolut zufrieden. Von meiner Idee des Fußballs her spielen wir bisher eine sehr gute Saison, nur die Tore fehlen uns noch“, sieht er seine Mannschaft auf dem richtigen Weg.
Anders als Nagelsmann konnte 96-Trainer André Breitenreiter am letzten Wochenende mit der Spielweise seiner Elf nicht zufrieden sein. Zwar war man bei der 0:2-Niederlage in Nürnberg beim Stand von 0:0 in der 29. Minute schon früh in Unterzahl geraten und schnupperte in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich sogar an der Führung, doch mit dem Auftreten seiner Spieler in der ersten halben Stunde war er tags darauf alles andere als einverstanden: „Da haben ein paar Prozente gefehlt, das muss man klar feststellen. Und wenn das der Fall ist, dann tun wir uns in jedem Spiel schwer.“ Nun soll der erste Sieg her. „Gegen Hoffenheim wollen wir das besser machen“, sagte Breitenreiter im Vorfeld der Partie. „Wir wollen den ersten Dreier erzwingen gegen eine Top-Mannschaft.“ Dafür brauche es „ein hundertprozentiges Brennen auf dem Platz, Gier, Biss und Siegeswille. Wir müssen eklig und zweikampfstark sein.“
Nach der bitteren Pleite beim 1.FC Nürnberg kommt dem 44-Jährigen die englische Woche sehr gelegen. „Es ist gut, dass wir gleich die nächste Gelegenheit haben, es besser zu machen.“ 96 will gegen Hoffenheim an die zuvor guten Leistungen anknüpfen. Denn nach der Roten Karte gegen Miiko Albornoz bewies Hannover dann wieder seine Qualität und war phasenweise sogar das bessere Team. Deshalb lässt sich Breitenreiter von der mageren Punkteausbeute nicht irritieren: „Wir diskutieren nach vier Spielen nicht über die Tabelle“ – wohlwissend, dass mit der TSG Hoffenheim nun ein Team in die HDI Arena kommt, das spielerisch zu den Besten der Liga gehört und darauf hofft, dass jetzt endlich der Knoten vor dem gegnerischen Kasten platzt.
Auch der jüngste Trainer der Champions-League-Geschichte lässt sich nicht vom Tabellenstand blenden: „Hannover 96 ist eine sehr gute Mannschaft. Sie sind gierig, das Spiel zu gewinnen und machen es schwer, geknackt zu werden. Wie wir das machen wollen, sieht man hoffentlich morgen.“ Im Vergleich zum Wochenende hat sich bis auf die Rotsperre von Albornoz an der Personalsituation bei Hannover nichts geändert. Die Hoffenheimer dürften angesichts der Dreifachbelastung allerdings punktuelle Wechsel vornehmen.
„Ein bisschen rotieren müssen wir schon. Ich habe das Ziel, nicht mehr als drei bis vier Spieler von Spiel zu Spiel zu tauschen. Es wird sicherlich auch morgen ein, zwei Spieler geben, die am Samstag begonnen haben und morgen erstmal raus sind“, erklärte Nagelsmann seine Vorgehensweise. Im Hinblick auf das Heimspiel gegen Leipzig am kommenden Wochenende könnten Nico Schulz, Florian Grillitsch und Kramaric geschont werden. Kerem Demirbay fehlte bereits gegen Dortmund mit Adduktorenproblemen, sein Einsatz ist erneut fraglich.
Hannover: Esser – Sorg, Anton, Wimmer, Ostrzolek – Schwegler, Walace – Bebou, Haraguchi – Wood, Füllkrug
Hoffenheim: Baumann – Bicakcic, Vogt, Akpoguma – Kaderabek, Nordtveit, Zuber – Bittencourt, Grifo – Szalai, Joelinton
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