Sieben Punkte nach sieben Spielen, damit ist Zweitligist Hansa Rostock ordentlich in die Saison gestartet. Immerhin gilt der Aufsteiger fast zwangsläufig als einer der großen Abstiegskandidaten. Um im Kampf um den Klassenerhalt die potenziell ärgsten Widersacher wie Aue und Sandhausen oder die Mitaufsteiger Ingolstadt und Dresden auch am Ende hinter sich zu lassen, hat man sich an der Ostsee ordentlich Zweitliga-Erfahrung an Bord geholt. Einer der Neuzugänge, die in Rostock sofort eine tragende Rolle einnehmen, ist Hanno Behrens. Doch auch der Mittelfeldmann konnte die 0:1-Pleite bei seinem Ex-Verein Nürnberg nicht verhindern.
Seit 2015 hatte Behrens die Fußballschuhe für den FCN geschnürt, im Sommer zog es den gebürtigen Elmshorner zurück in den hohen Norden. Bei seiner Rückkehr wurde der 31-Jährige nach Abpfiff jetzt lautstark von den Club-Fans gefeiert. „Ich hätte lieber einen Punkt mitgenommen, das wäre für uns als Aufsteiger wichtig gewesen“, betont Behrens im „kicker“-Interview. „Doch mit dieser coolen Geste habe ich nicht gerechnet, das war nach sechs Jahren noch mal ein sehr, sehr schöner Abschluss.“
Mit dem Ergebnis ist der Routinier nicht zufrieden, doch mit der Spielweise „können wir zufrieden sein.“ Die Leistung gegen Nürnberg, im Unterhaus weiterhin als einziges Team unbesiegt, „zeigt, dass wir in der Liga angekommen sind.“ Dabei helfen der Hansa-Truppe auch die weiteren zweitligaerfahrenen Neuverpflichtungen Calogero wie Rizzuto und Svante Ingelsson sowie Luka Fröde, Streli Mamba und Ridge Munsy ernorm weiter.
In Nürnberg vergab Munsy jedoch kurz vor Schluss frei vor dem leeren Tor die Riesenchance zum Ausgleich. Auch Mamba, mit 35,97 km/h bislang schnellster Spieler der Liga, war zuvor noch am gut aufgelegten Club-Keeper Christian Mathenia gescheitert. „In puncto Chancenverwertung müssen wir uns fraglos steigern. Dieses Manko begleitet uns bislang durch die Saison. Wir könnten mehr als sieben Punkte haben“, moniert Behrens, der die späte Munsy-Chance mit seinem Schuss erst möglich gemacht hatte.
Der Klassenerhalt sei für Rostock dennoch möglich. „Wir haben in jedem Spiel mithalten können und uns auch die Chancen erspielt, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das ist für einen Aufsteiger erst mal positiv.“ Beim Club schielt man als Vierter aktuell dagegen vorsichtig in Richtung Aufstiegsplätze. „Sie haben derzeit das nötige Quäntchen Glück, machen es aber auch gut“, sagt Behrens und meint: „Sie können sich oben festkrallen.“
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