Drei Pflichtspielsiege: Die Gründe für den Traumstart von Hertha
Obwohl es nicht unbedingt vor dem Saisonstart zu erwarten war, ist Hertha BSC sehr gut in die neue Spielzeit gestartet. Im Pokal besiegte die Mannschaft Eintracht Braunschweig mit 2:1, in der Liga es einen 1:0-Sieg gegen Nürnberg und einen 2:0-Sieg auf Schalke. Die Gründe für den Erfolg sind vielseitig.
Systemflexibilität macht Hertha unberechenbarer
In der Sommervorbereitung legte Trainer Pál Dárdai besonderen Wert darauf, die Mannschaft durch das Einstudieren eines neuen Systems flexibler zu machen. Zunächst hatte er dabei ein 3-5-2 im Sinn, als Davie Selke sich jedoch verletzte, musste der Coach davon abweichen. Deshalb setzte er fortan auf ein 3-4-2-1, zusätzlich zu den bekannten 4-2-3-1 und 4-1-4-1 Systemen. Das Spiel auf Schalke war ein Paradebeispiel dafür: Die Mannschaft spielte lange Zeit im 4-1-4-1, stellte zur Schlussphase aber auf ein 3-4-2-1 um und sicherte so den Sieg.
Was in Teilen der letzten Saison etwas verloren ging, war die sehr effiziente Chancenverwertung. Eigentlich war Hertha unter Dárdai immer enorm ertragreich. In der abgelaufenen Spielzeit hatte das jedoch bei Weitem nicht immer funktioniert. Dies scheint sich nun geändert zu haben. Hertha machte in den ersten beiden Partien nämlich aus sechs Chancen drei Tore. Die Chancenverwertung könnte so wieder eine große Stärke der Hertha werden.
Ondrej Duda und Rune Jarstein starten durch
Ein sehr wichtiger Faktor für den Erfolg der Berliner ist auch die Form einiger Spieler. Torwart Rune Jarstein machte zum Ende der abgelaufenen Saison einige Fehler, wirkte müde. Nun scheint er wieder erholt und topfrisch zu sein. Gegen Nürnberg sicherte er den Sieg durch seine Parade des von Mikael Ishak geschossenen Elfmeters. Auf Schalke wurde er durch zwei späte Paraden ebenfalls zum Garanten für den Erfolg.
Zudem ist es auffällig, dass die Mittelfeldzentrale von Hertha BSC sehr gut harmoniert. Neben Youngster Arne Maier spielen dort auch 1 1/2 Neuzugänge. Zum einen der von Liverpool geliehene Marko Grujic, zum anderen Ondrej Duda, der als halber Neuzugang bezeichnet werden kann. Der Slowake absolvierte in den zwei Jahren zuvor nämlich nur 20 Spiele für Hertha und konnte dabei nur selten überzeugen. Auf Schalke war er mit zwei Treffern der Matchwinner. Seine Form wirkt deutlich besser. Agierten die drei jungen Mittelfeldspieler weiterhin so stark, könnte das dafür sorgen, dass die Hertha ihre Form halten kann.
Konkurrenzkampf deutlich größer
Abschließend ist auch noch der deutlich größere Konkurrenzkampf zu erwähnen. Trotz einiger Verletzungen stellt sich die Elf von Trainer Dárdai keinesfalls von selbst auf. Das liegt daran, dass Michael Preetz in der Sommertransferphase gezielt die passenden Spieler holte, welche die Konkurrenz erhöhen. Außerdem drängen Jugendspieler wie Dennis Jastrzembski und Muhammed Kiprit in die Mannschaft. Kehren nach Davie Selke auch noch weitere Spieler zurück, hat Trainer Pál Dárdai wahrlich die Qual der Wahl.