Hertha BSC: Die Mannschaft der Stunde – kann sie es auch bleiben?
Hertha BSC hat einen famosen Saisonstart hingelegt. Sieg gegen Nürnberg (1:0), Sieg auf Schalke (2:0), Unentschieden in Wolfsburg (2:2) und Sieg gegen Gladbach (4:2). Nach vier Spieltagen steht die Mannschaft somit mit zehn Punkten auf Platz zwei. Doch was ist das Erfolgsgeheimnis der Berliner? Und kann die Hertha auch über die gesamte Saison gesehen zur Überraschungsmannschaft werden?
Steigerung von Spiel zu Spiel
Dabei waren die Vorzeichen für einen solch guten Saisonstart eigentlich gar nicht gut. Die Mannschaft hatte während der Vorbereitungszeit mit zahlreichen Verletzungen zu kämpfen. Davie Selke, Peter Pekarik, Vladimir Darida und Matthew Leckie fielen alle schon vor Saisonstart langfristig aus. Zuletzt hatten auch Marvin Plattenhardt und Maxi Mittelstädt mit Verletzungen zu kämpfen, zusätzlich verletzten sich Jordan Torunarigha und Karim Rekik. Nun kehren zwar einige Spieler wieder zurück, aber erst am Wochenende verletzte sich mit Marko Grujic ein weiterer wichtiger Baustein des Berliner Spiels. Zusätzlich verlief auch die Saisonvorbereitung nur mittelmäßig, es gab immer wieder Pannen.
Doch trotz all dieser Probleme haben die Berliner einen überragenden Saisonstart hingelegt. Im Pokal gegen Eintracht Braunschweig (2:1) hatte die Mannschaft noch einige Probleme, beim ersten Ligaspiel gegen den 1. FC Nürnberg (1:0) war es nicht anders. Nur weil Rune Jarstein einen Elfmeter parierte, nahm die Mannschaft die drei Punkte mit. Auf Schalke verteidigte man dann leidenschaftlich und setzte nach vorne eigene Akzente. Dank Ondrej Duda gewann Hertha die Partie mit 2:0. In Wolfsburg war ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, was letztendlich berechtigt mit 2:2 ausging. Gegen Borussia Mönchengladbach gelang nun auch endgültig der spielerische Durchbruch. Es waren Kombinationen zu sehen, die es in Berlin wohl zuletzt während der Zeit von Marcelinho zu bestaunen gab. Am Ende stand ein hochverdienter 4:2 Sieg.
Kann die Mannschaft das Niveau halten?
Hertha spielte in den letzten Jahren immer wieder mal sehr gute Hinrunden. 2013/2014 standen 28 Punkte nach 17 Spieltagen zu Buche, 2015/2016 32 Punkte, 2016/2017 30 Punkte. Hält die Mannschaft die derzeitige Form bei, ist ihr zuzutrauen, diese sehr guten Ergebnisse noch zu übertreffen. Allerdings wartet jetzt in Bremen ein echter Härtetest auf die Mannschaft. Werder ist selbst noch ungeschlagen (acht Punkte), äußerst heimstark und zudem muss die Hertha noch auf den verletzten Schlüsselspieler Marko Grujic verzichten. Ein Punktgewinn wäre ein weiterer Beweis für die neue Stabilität der Mannschaft.
Bleibt nur die Frage, wie lange Hertha BSC das derzeitige Niveau durchhalten kann. Bei besagten Hinrunden folgte in der Rückrunde immer ein Einbruch, mehr als 20 Punkte holte die Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte nach den angesprochenen starken ersten Saisonhälften nie. Bisher hatte die Mannschaft auch des Öfteren etwas Glück, beispielsweise bei den von Nürnberg und Schalke verschossenen Elfmetern. Bleibt dieses der „Alten Dame“ nicht treu, muss die Mannschaft auch mit schwierigeren Zeiten rechnen. Die Reaktion auf diese wird dann entscheidend dafür sein, wie die Saison von Hertha BSC verläuft.