Hertha BSC

Hertha BSC im Transfercheck: Zwei Volltreffer, aber auch drei Flops

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„Transfer-Meister“ der Bundesliga. So kürte der „kicker“ Michael Preetz einst in der Spielzeit 2015/2016. Der Manager verpflichtete damals vier Spieler, die der Mannschaft alle auf Anhieb weiterhalfen: Vladimir Darida, Niklas Stark, Vedad Ibisevic und Mitchell Weiser waren absolute Volltreffer und überzeugten in ihrer ersten Spielzeit für den Verein vollends. In diesem Jahr ist das allerdings nicht ganz so. Manche Neuzugänge spielten zwar eine wichtige Rolle für Hertha, andere wiederum blieben weitestgehend außen vor.

Klünter und Köpke außen vor

Lukas Klünter sollte der Nachfolger von Mitchell Weiser werden, der zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Als „Trainings-Weltmeister“ bezeichnete ihn Trainer Pal Dardai. Darüber kam er dann allerdings auch nicht hinaus. Er kam in der Bundesliga lediglich zu einem Pflichtspieleinsatz. Das war in Wolfsburg, als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde. Zu allem Überfluss kam zum Ende der Hinrunde auch noch eine Muskelverletzung hinzu. Sein Hauptproblem ist Pal Dardais Entdeckung von Valentino Lazaros Rechtsverteidigerqualitäten. Der 22-Jährige überzeugte auf der für ihn eigentlich ungewohnten Position. Allerdings gibt es zahlreiche Wechselgerüchte um den Österreicher. Klünter könnte also spätestens im nächsten Sommer eine neue Chance bekommen. Bisher hat sich seine Verpflichtung für Hertha BSC allerdings nicht rentiert. Gekostet hatte er zwei Millionen Euro.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Pascal Köpke. Das 3-5-2 System, welches Pal Dardai eigentlich regelmäßiger spielen lassen wollte, kam nur vereinzelt zum Einsatz. Köpke ist hinter Vedad Ibisevic und Davie Selke nur Stürmer Nummer drei. Insgesamt kam der für zwei Millionen Euro von Erzgebirge Aue nur auf vier Kurzeinsätze für Hertha in der Liga und im Pokal. Bisher spielte er also keine Rolle – das könnte sich im nächsten Jahr aber ändern. Davie Selke könnte es nach England ziehen, bei Vedad Ibisevic ist der Verbleib im Verein aufgrund seines Alters noch nicht gesichert. Es ist also noch etwas zu früh, um Köpke schon als „Fehleinkauf“ zu bezeichnen.

Derrick Luckassen enttäuscht

Ein anderer Spieler, der zunächst auch außen vor war, ist Derrick Luckassen. Der Niederländer wechselte auf Leihbasis von der PSV Eindhoven kurz vor dem Ende der Transferphase nach Berlin. Gegen Jordan Torunarigha, Niklas Stark und Karim Rekik konnte er sich zunächst nicht durchsetzen. Auch Fabian Lustenberger war zu diesem Zeitpunkt in der Innenverteidiger-Hierarchie vor ihm. Deshalb war der 23-Jährige reichlich frustriert.

Dann kam er aber doch zu einigen Einsätzen. Gegen Düsseldorf, Freiburg und Hoffenheim enttäuschte er aber. Sein kicker-Notenschnitt in diesen drei Spielen betrug lediglich 4,5. Das zurecht, sowohl gegen Hoffenheim, als auch gegen Düsseldorf war er direkt an Gegentreffern beteiligt. Im Anschluss an die Partie gegen Hoffenheim zog er sich auch noch einen Syndesmoseriss zu – welcher ihn um weitere Chancen in der Mannschaft beraubte. Läuft die Rückrunde ähnlich für ihn, wird Hertha von einer permanenten Verpflichtung sicherlich absehen.

Grujic überragt – wenn er fit ist

Ein Spieler, der bei Hertha bisher vollends überzeugte, wenn er denn fit war, ist Marko Grujic. Auf Leihbasis kam er kurz vor dem Saisonbeginn vom FC Liverpool nach Berlin. Der serbische Mittelfeldspieler konnte von Beginn an überzeugen. Starke Leistungen beim Sieg auf Schalke (2:0), in Wolfsburg (2:2) und gegen Borussia Mönchengladbach (4:2) machten ihn nahezu unverzichtbar bei Hertha. Im Spiel gegen Mönchengladbach verletzte sich der 22-Jährige nach einem harten Foul von Gladbachs Patrick Herrmann recht schwer. Einen Kapselriss im Sprunggelenk zog er sich zu und verpasste sieben Bundesligaspiele.

Mit ihm wieder in der Mannschaft holte Hertha ein Unentschieden gegen Hoffenheim (3:3), gewann gegen Hannover (2:0) und besiegte auch Eintracht Frankfurt (1:0). Gegen die Eintracht erzielte Grujic sogar sein erstes Bundesliga-Tor. Doch dann verletzte sich der Serbe erneut und verpasste die letzten drei Hinrundenspiele. Aus diesen Spielen holte Berlin nur noch einen Punkt. Insgesamt ergibt sich folgendes Bild: Hertha mit Grujic holte 17 Punkte aus sieben Spielen (im Durchschnitt 2,4 Punkte pro Partie), ohne ihn sieben aus zehn Partien (0,7 Punkte pro Spiel). Bei Grujic hatte Michael Preetz also einen sehr guten Riecher. Wenn er in der Rückrunde öfter fit ist, kann er für Hertha noch wertvoller. Eine permanente Verpflichtung dürfte aber nicht möglich sein.

Dilrosun erst überragend – dann mit Formloch

Javairo Dilrosun wechselte im Sommer für nur 230.000 Euro Ausbildungsentschädigung von Manchester City nach Berlin. War er noch am ersten Spieltag nicht einmal im Kader der Profis, kam er beim Spiel auf Schalke überraschend rein, da sich Karim Rekik verletzte. Gegen die „Knappen“ bereitete der 20-Jährige ein Treffer vor, in den nächsten drei Bundesligaspielen erzielte er zwei weitere Tore und bereitete noch zwei Treffer vor. Es lief alles perfekt für den jungen Niederländer.

Doch dann konnte er wie die ganze Mannschaft nicht an die gute Form des Saisonstarts anknüpfen. In den nächsten sechs Spielen blieb Dilrosun komplett ohne Torbeteiligung. Dann verletzte er sich bei seinem ersten Einsatz für die niederländische Nationalmannschaft und fiel für den Rest der Hinrunde aus. Trotz des Formtiefs nach starkem Start, welches bei einem solch jungen Spieler nicht ungewöhnlich ist, ist der Dilrosun-Transfer ein Volltreffer.

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