Hertha BSC

Hertha BSC: Was sind die Gründe für den Verlauf der bisherigen Saison?

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Mit 13 Punkten aus 13 Spielen schloss Hertha BSC das Jahr 2020 ab. Nach der großen Euphorie vor der Saison ist diese Zwischenbilanz durchaus ernüchternd. Knapp 34 Millionen Euro investierte der Bundesligist für diese Spielzeit in neue Spieler. Die namhaften Transfers konnten den Bundesligisten bislang noch nicht wirklich in höhere Tabellenregionen verhelfen. Vor allem die kürzliche 4:1-Niederlage in Freiburg war der Tiefpunkt einer ernüchternden Hinserie. Doch was waren die genauen Gründe für das bislang schlechte Abschneiden des Hauptstadt-Klubs?

Neuzugänge haben noch Anpassungsschwierigkeiten

Dass die Neuzugänge der aktuellen und letzten Saison Qualität besitzen, steht außer Frage. Einige konnten sich allerdings noch nicht wirklich der Bundesliga anpassen. Piatek ist hierbei wohl das beste Bespiel. Der Pole war zu Beginn des Jahres für knapp 24 Millionen Euro in die Hauptstadt gewechselt. Wirklich etablieren konnte er sich noch nicht. In 28 Bundesligaspielen konnte er nur sieben Tore erzielen. In seinen Auftritten wirkte er oftmals ohne jegliche Bindung zum Spiel. Nach der Verletzung von Sturm-Konkurrent Jhon Cordoba konnte er seine Chance nicht wirklich nutzen. Cordoba stieg zuletzt wieder ins Training ein, wodurch Piatek sich wohl erneut von seinem Stammplatz verabschieden muss.

Neben Piatek gibt es jedoch auch noch weitere Neuzugänge, die bislang unter ihren Möglichkeiten geblieben sind. Lucas Tousart und Deoyovaisio Zeefuik wechselten als große Hoffnungsträger zum Bundesligisten. Beide Akteure sind jedoch nicht einmal etablierte Stammkräfte in der Anfangsformation. Während Tousart in enger Konkurrenz mit seinen Mitstreitern im zentralen Mittelfeld steht, waren Zeefuiks wenige Einsätze durchaus unglücklich.

Hertha ist noch keine feste Einheit auf dem Platz

Auch wenn die Einzelspieler der Hertha durchaus talentiert sind, hat man bislang noch keine feste Einheit auf den Platz bekommen. Viel zu oft hat die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia den Eindruck verschafft, dass es nicht eingespielt ist. Nachdem man die anfänglichen Defensivprobleme, mit Ausnahme des Freiburg-Spiels, halbwegs in den Griff bekommen hatte, war die Offensivabteilung immer noch ein Hauptproblem. Berlin schaffte es selten mit eigenen Ideen Torchancen und Torabschlüsse zu erarbeiten.

Stürmer Krzysztof Piatek, der wie ein klassischer Neuner spielt, bekam durch die fehlende Kreativität seiner Mitspieler kaum Anspiele im vorderen Drittel. Das bisherige Offensivspiel der Berliner war bislang noch zu abhängig vom Brasilianer Matheus Cunha. Mit acht Torbeteiligungen (sechs Tore und zwei Vorlagen) ist der 21-Jährige Top-Scorer des Bundesligisten. Nach seinem jüngsten Auftritt gegen Freiburg, kam es in der anschließenden Pressekonferenz zu einer Kritik von Trainer Labbadia.

Labbadias öffentliche Kritik wird dem Team nicht weiterhelfen

„Er zieht sich selbst runter, bringt seine Leistung nicht, zieht die Mannschaft runter. Es ist sehr selten, dass ich so was mache, aber ich sage es ganz ehrlich: Ich bin total verärgert“, begründete der Hertha-Trainer die frühe Auswechslung von Cunha. Auch wenn die Kritik durchaus berechtigt ist, hätte der 54-Jährige sich nicht unbedingt öffentlich äußern müssen. Immerhin war Cunha in der laufenden Saison der wohl wichtigste Spieler der Berliner.

Der Posten von Labbadia ist spätestens jetzt nicht mehr unumstritten. Es wird darauf ankommen, ob das Team in den kommenden Spielen wieder punkten kann. Die ursprüngliche Ambition an einem europäischem Wettbewerb teilzunehmen, ist wohl längst verflogen. Der Blick geht nun primär nach unten, denn auf den Relegationsplatz hat Berlin nur noch drei Punkte Vorsprung.

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