Die Vorberichte des Spiels in Berlin am Samstagnachmittag wurden von üblen Umständen überschattet. Jordan Torunarigha sah sich am Dienstagabend beim DFB-Pokalspiel rassistischen Beleidigungen durch Fans des FC Schalke 04 ausgesetzt. Die widerwärtigen Szenen aus der Veltins-Arena werden laut beiden Vereinen und dem DFB Konsequenzen nach sich ziehen. Der erst 22-Jährige gab unter der Woche ein emotionales Statement ab, Jürgen Klinsmann überließ die Entscheidung über seine Einsatzfähigkeit dem gebürtigen Chemnitzer selbst. Der Innenverteidiger erwies sich als defensiver Rückhalt für zuletzt offensiv harmlose Herthaner. Diese möchten das Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 nun offensiver angehen. Zudem planen die Fans der Hauptstädter eine tolle Aktion für Torunarigha.
Torunarigha will in dem wichtigen Duell in der unteren Tabellenhälfte spielen. „Jordan ist bereit. Ich mache mir keine Sorgen. Er weiß, dass der gesamte Verein hinter ihm steht“, sagte Co-Trainer Alexander Nouri auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Tatsächlich wollen das auch die heimischen Fans beweisen. Laut dem „kicker“ wollen die Anhänger im Stadion tausende Flugblätter mit Torunarighas Rückennummer, der 25 präsentieren. Berlin steht hinter ihrem Abwehrspieler.
Der 22-Jährige und sein Nebenmann Dedryck Boyata waren zuletzt ein verlässlicher Rückhalt und werden auch gegen krisengebeutelte Mainzer wichtig werden. Doch Nouri macht auch klar, dass die Hertha weg von der defensiven Orientierung wollen. Schon im Pokal erwies sich die Kombination aus defensiver Stabilität und Variabilität in der Offensive als gute Lösung. Bis zur zweiten Halbzeit dominierten die Berliner das Geschehen in Gelsenkirchen. Ein Spiel zu dominieren gelang der Elf von Jürgen Klinsmann zuvor eher weniger.
Im DFB-Pokal gegen Schalke war die erste Hälfte vor allem so erfolgreich, weil mit Neuzugang Krzysztof Piątek und dem mittlerweile gereiften Pascal Köpke neue Optionen in der Offensive zur Verfügung stehen. Die Möglichkeit, mit zwei Spitzen zu agieren, sei laut Nouri „eine Option“ für das Heimspiel gegen die Rheinhessen. Klinsmanns Assistent greift damit vermutlich auf Samstag vor. Die Hertha könnte die selbe Elf wie im Pokal aufs Feld schicken.
Die Mainzer erwiesen sich zuletzt als äußerst ungefährlich vor dem Tor. Doch mit Jean Phillipe Mateta hat Achim Beierlorzer einen extrem torgefährlichen Stürmer in der Spitze. Diesen zu stoppen und damit einen Aufwärtstrend in Mainz im Keim zu ersticken, wird Aufgabe der Hertha-Defensive sein. Es ist der Aspekt in Berlin auf den Jürgen Klinsmann seit Amtsantritt am meisten Wert gelegt hat. In den verschiedenen Systemen mit Dreier- oder Viererkette taten sich vor allem Dedryck Boyata und eben Jordan Torunarigha hervor. Vor allem Letzterer bekommt am Wochenende hoffentlich die Möglichkeit sich wieder auf den Fußball zu konzentrieren. Auch dank der Unterstützung der Berliner Anhänger.
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