Davie Selke kam 2017 von RB Leipzig zu Hertha BSC. Der Stürmer bestritt bislang 57 Spiele und erzielte 13 Tore. Im Interview mit dem „kicker“ spricht der 24-Jährige über seinen neuen Trainer Jürgen Klinsmann, die Veränderungen in der Spielweise und das Aus seines Ex-Chefcoach Ante Čović.
Seit letzter Woche ist klar: Hertha BSC hat einen neuen Trainer. Nach dem Aus von Ante Čović übernahm kein Geringerer als Jürgen Klinsmann die Mannschaft aus der Hauptstadt. Das Team bekommt die Veränderung im Trainerstab deutlich zu spüren, wie Selke dem „kicker“ erzählt: „Wir Spieler merken, dass hier gerade etwas passiert und ein Ruck durchgeht. Es werden klare Vorgaben gegeben, die wir umsetzen müssen, und wir haben eine neue Art von Fußball. (…) Lauf- und zweikampfbetonter Fußball. Wir wissen, was jetzt gefragt ist.“
Davie Selke schildert die Vorgaben und Forderungen des neuen Trainerstabs: „Beispielsweise mehr Meter machen als bisher. Und jeden Zweikampf so führen, als wäre er der letzte. Wir leiden aktuell mehr, aber wir leiden gerne. Was Werner Leuthard (Fitnesstrainer, Anm. d. Red.) mit uns macht, ist intensiv. Aber wir haben schon im ersten Spiel gemerkt, wie uns das hilft. Ich habe mich extrem frisch und fit gefühlt. Wir ziehen viele Sprints, wir hatten gegen Dortmund mehr als 120 Kilometer Team-Laufleistung, zum ersten Mal in dieser Saison. Das Feuer spürst du in jeder Trainingseinheit. Jeder im neuen Trainerteam ist unter Strom, das überträgt sich auf uns Spieler.“
Die Hertha steht aktuell mit elf Punkten auf Platz 16 der Tabelle. Mit einem Relegationsplatz möchte sich in Berlin niemand zufriedengeben. Jürgen Klinsmann ist vor allem für seinen Optimismus bekannt. Und diesen will er auch der Hertha nicht vorenthalten, wie Davie Selke erklärt: „Er hat uns angesteckt und damit vor allem auch erreicht. Er überfrachtet unsere Köpfe nicht, aber wir arbeiten sehr intensiv. Wir sollen hart arbeiten, aber auch Spaß dabei haben – das ist seine Botschaft. Das Dortmund-Spiel war ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es keine Punkte gab. Ich fand, dass wir den BVB zeitweise gut gestresst haben, dass wir aggressiv waren und stabiler standen als in den Wochen zuvor. Jetzt müssen wir vorn unsere Waffen noch besser einsetzen: mit Tempo durchbrechen und die Box gut besetzen.“
Ante Čović übernahm die Mannschaft zur aktuellen Saison und musste seinen Posten als Cheftrainer nach zwölf Spieltagen abgeben. Der Kroate sollte die Mannschaft vor allem offensiver einstellen und variabler machen. Für Davie Selke war das Aus seines Ex-Chefcoach keine Frage der Qualität: „Wenn ein Trainer gehen muss, ist das für alle eine Niederlage – auch für uns Spieler. Das ist unangenehm. (…) Ich glaube, dass wir die Spieler dafür haben, aber es nicht funktioniert hat – warum auch immer. Fußball ist manchmal nicht bis ins letzte Detail erklärbar.“
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