Fast zehn Jahre nach seiner letzten Bundesliga-Station ist Felix Magath zurück in Deutschlands höchster Spielklasse. Das erste Spiel mit Hertha BSC wurde gegen Hoffenheim überraschend mit 3:0 gewonnen, auf sein persönliches Comeback an der Seitenlinie muss der 68-Jährige aber erstmal noch warten. Denn Magath war unter der Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich derzeit noch in Quarantäne.
Die Nachricht, dass Sportvorstand Fredi Bobic für die Nachfolge des geschassten Tayfun Korkut keinen Geringeren als Trainer-Oldie Magath auserwählt hat, hatte zuletzt bundesweit für Aufsehen gesorgt. Der Sieg gegen den Champions-League-Anwärter war nun ebenfalls eine Überraschung. Sowohl die Deutlichkeit im Ergebnis als auch die Art und Weise, mit der die Profis im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel auftraten, verleiht den Herthanern im Abstiegskampf neue Hoffnung.
„Der Sieg war wunderbar und hilft uns jetzt am Anfang, aber wir haben noch viel zu tun, damit wir den Fußball spielen, um in der Liga bleiben zu können“, ordnete Magath die Premiere am Sonntag im Gespräch mit „Bild“ gewohnt nüchtern ein. Zu hoch hängen will er das Ganze jedenfalls nicht. „Der neue Trainer hat immer den Vorteil, dass die Spieler erstmal glauben, dass der Neue ihnen den Erfolg bringen kann.“
Für die Hertha war es gleichwohl der erste Sieg seit dem 18. Dezember, als man den BVB mit 3:2 bezwingen konnte. Das Spiel gegen Hoffenheim musste Magath aufgrund seiner Corona-Erkrankung allerdings im Hotel verfolgen. „Ich war über das Telefon mit dem Stadion verbunden, habe im Zimmer vor dem Fernseher gesessen und war so immer auf Ballhöhe.“
Vollständig regeneriert sei der frühere Münchener und Wolfsburger Meistertrainer jedoch noch nicht. Nach wie vor fühle er „ein Kratzen im Hals“, berichtete der gebürtige Aschaffenburger, „ansonsten bin ich ziemlich symptomfrei“. Mittwoch will sich Magath dann aber freitesten lassen, am Tag darauf soll die Rückkehr auf den Trainingsplatz erfolgen. Vertreter Mark Fotheringham wusste in physischer Abwesenheit des alten Hasen derweil mit vollem Körpereinsatz zu überzeugen.
„In diesem Fall hat mein Assistent die Hauptarbeit gemacht. Ich habe ihm von meinem Wohnzimmer aus quasi assistiert“, sagte Magath. Der 38-jährige Schotte Fotheringham ließ zuletzt bereits vermelden: „Ich hatte immer Kontakt zum Trainer, der Boss war immer dabei.“ Leibhaftig dabei sein will Magath in jedem Fall bei Herthas nächsten Bundesliga-Spiel, die anstehende Länderspielpause spielt ihm bei diesem Vorhaben sicherlich in die Karten. Dann geht es zunächst gegen Leverkusen und anschließend ausgerechnet gegen den Stadtrivalen Union Berlin.
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