„Die Endgültigkeit seiner Entscheidung hat mich überrascht. Von uns war klar, dass wir den Vertrag erfüllen wollen, weil wir uns dem Verein verpflichtet haben“, sagt Alexander Nouri auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit dem SC Paderborn über den Abgang von Jürgen Klinsmann als Cheftrainer von Hertha BSC. Der bisherige Assistent des Coachs übernimmt nun als Cheftrainer die Verantwortung für das Team. Manager Michael Preetz sprach davon in den nächsten Wochen auf Nouri zu setzen. Dem medialen Chaos und der Sorge vor interner Unruhe gilt es nun sportliche Argumente entgegenzusetzen. Wie plant der neue Coach das auf den Platz zu bringen?
„Ich bin dankbar, dass ich die Gelegenheit bekommen habe. Jeder hat eine andere Art. Doch es macht wenig Sinn alles über den Haufen zu werfen, wir sind auf einem guten Weg“, äußert sich Alexander Nouri über die Pläne als Cheftrainer. Ergänzungen im Trainerteam wird es nicht geben. Nouri möchte den Trubel um Klinsmann abhaken: „Wir hatten keine leichte Woche. Es ist ratsam, dass wir nach vorne schauen.“ Dabei möchte er jedoch die positiven Impulse der letzten Wochen aufgreifen und lobt die Leistungen gegen Wolfsburg und Leverkusen.
Einen Umbruch, einen Neustart wird es unter Nouri also weder systematisch noch personell geben. Die Sorge, dass die Diskussionen der letzten Woche auf die Mannschaft Auswirkungen haben könnten, sieht der neue Trainer offenbar nicht: „Die Mannschaft arbeitete sehr konzentriert, hat sehr gut mitgezogen. Alle sind Profis und werden bereit sein.“ Nouri spielt es in die Karten, dass er die Abläufe und das Personal kennt. Doch es lastet Druck auf seinen Schultern. Denn es ist nun seine Aufgabe zu beweisen, dass der Zusammenhalt von Investor Lars Windhorst, dem Trainerstab und Manager Preetz auch bei der Mannschaft gilt.
„Es war wichtig, dass der Verein und Investor zusammenstehen. Dass wir Ziele haben in den nächsten Jahren und dass wir nicht von unserem Weg abrücken, auch wenn Unvorhergesehenes passiert“, sagt Michael Preetz. Er schenkt Nouri sein Vertrauen. „Mit ihm gehen wir in die nächsten Wochen“, sagt er. Was danach ist, hängt sicherlich auch maßgeblich von den Leistungen des neuen Gespanns ab. Neben Alexander Nouri wird Markus Feldhoff als sein Co-Trainer an der Seitenlinie Platz nehmen.
Sicherlich wird der Stratege Preetz auch das Potenzial dieses Schritts erkannt haben. Ein neuer Coach direkt nach den Unruhen der letzten Woche hätte einen anderen Druck verspürt. Nach Klinsmanns „Big-City-Club“-Plänen, den Investitionen im Sommer und Winter und den ambitionierten Plänen muss Ruhe bei Hertha einkehren. Gegen den SC Paderborn gilt es zu punkten, zu beweisen, dass die Mentalität des Vereins nicht an der Personalie Klinsmann hing. Nouris klare Ansage: „Es ist Fußball, da ist jedes Spiel eine Chance.“
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