Neuzugang Köpke: Bereit für Liga Eins mit Hertha BSC?
Obwohl sich die Verhandlungen zwischen ihm und Hannover 96 bereits auf der Zielgeraden befanden, entschied sich Pascal Köpke für einen Wechsel zu Hertha BSC. Der 22-Jährige wagt den Schritt von Zweitligist Erzgebirge Aue in die erste Fußball-Bundesliga. Warum sich der Kampf für die Hauptstädter jetzt schon lohnt, zeigt der Blick auf die Persönlichkeit und Spielweise des Youngsters.
Was Pascal Köpke von seinen Konkurrenten unterscheidet
„In der Kabine war Pascal sofort da“, äußert sich Pál Dardái gegenüber dem „kicker“ über seinen neuen Schützling. Pascal Köpke zeichnet sich durch hartes Arbeiten aus. Auf dem Platz läuft er sehr viel, schafft so Räume für seine Mitspieler und gewinnt so die Anerkennung von Mitspielern und seinem Cheftrainer. Auch auf dem Platz sieht Dardái positives: „Pascal geht sehr gute Wege in die Tiefe und ist immer anspielbar. Das hilft den Passgebern.“
Mit seinen Qualitäten könnte der 22-Jährige, der einen anderen Spielertyp als seine Sturmkonkurrenten Davie Selke und Vedad Ibisevic darstellt, besonders hilfreich für Hertha werden. Diese zeichnen sich durch Robustheit und ihre Qualitäten im Kopfballspiel aus. Gleichzeitig sind sie aber auf gute Bälle ihrer Mitspielern angewiesen. Diese Problematik zeigte sich in der vergangenen Saison, als Hertha nach Beginn der Rückrunde nur sechs Tore in zehn Partien erzielte. Beide Stürmer blieben ohne Torerfolg und oft ohne Bindung zum Spiel. Mit Neuzugang Köpke ist man im Berliner Sturm nun weniger auf Mitspieler angewiesen. Durch seine hohe Laufbereitschaft und das höhere Tempo ist der gebürtige Hesse immer anspielbar und vielseitig im Spiel eingebunden. Zudem sichere er laut Mitspieler Niklas Stark dank seinem Kombinationsspiels die Bälle vor der gegnerischen Abwehrkette sehr gut.
Ex-Trainer Pavel Dotchev bestätigt ihm „einen Torriecher“ und auch sein ehemaliger Trainer Domenico Tedesco bescheinigt ihm einen „außergewöhnlich guten Abschluss.“ Diese Qualitäten sprechen dafür, dass Köpke des Öfteren bei Hertha zum Einsatz kommen wird. Besonders als Doppelspitze mit Selke oder Ibisevic könnte er gefragt sein.
Niveau-Upgrade und Umstellung auf die Qualität der Bundesliga
Allerdings gibt es trotz all der guten Fähigkeiten für Köpke noch Potenzial nach oben. So erläutert Dardái, dass „seine Gedanken noch etwas schneller“ sein könnten und er sich „ab und zu einen Tick schneller entscheiden könnte“. Dies sieht Köpke selbst ähnlich. Die Umstellung vom zweikampforientierten, körperlichen Fußball der 2. und 3. Liga zum sehr schnellen Fußball in der Bundesliga ist für ihn „schon etwas anderes“. Der 22-Jährige ist sich bewusst, dass man „in der Bundesliga schneller schalten muss“.
Für Köpke ist der Schritt nach Berlin „schon ein Kulturschock“. Dennoch ist dieser Unterschied für ihn keine Einschränkung, da er sich sowieso eher als „Großstadtmensch“ sieht.
Bei Hertha reiht er sich als vierter Spieler mit prominenten Vätern nach Palko Dardái, Jonathan Klinsmann und Maurice Covic ein. Für den 22-Jährigen ist seine Familiengeschichte jedoch keine große Belastung. Angesichts ihrer unterschiedlichen Positionen wird er vergleichsweise selten mit seinem Vater Andreas (Torwarttrainer bei der Nationalmannschaft und Weltmeister 1990) verglichen.
Domenico Tedesco: „Köpke wird schnell eine gute Rolle bei Hertha spielen“
Bei Ex-Klub Erzgebirge Aue arbeiteten Pascal Köpke und Domenico Tedesco bereits als Spieler und Trainer zusammen. Nun begegnen sich beide auf unterschiedlichen Seiten im Fußballoberhaus erneut. Für seinen ehemaligen Trainer kann Pascal Köpke „schnell eine gute Rolle bei Hertha spielen“, „spätestens im zweiten Jahr“, wenn es nach dem Coach vom Ligakonkurrenten Schalke geht.
Mit dieser Aussage wird er höchstwahrscheinlich Recht behalten, da Köpke sehr gut zu Hertha BSC und Trainer Pál Dardái passt. Er könnte angesichts seiner spielerische Stärke und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor schon diese Saison sehr wichtig für Hertha BSC werden.