Bei Hertha BSC läuft die Planung der neuen Saison auf Hochtouren. Die Fragezeichen hinter dem Trainer und Teilen des Kaders sind die Baustellen, mit denen sich Manager Michael Preetz primär beschäftigt. Im Interview mit dem „kicker“ spricht er über die Trennung von Dardai und die Zukunft auf der Trainerposition. Außerdem beantwortet er offene Fragen zu Kaderplanung und Stadionneubau.
Der Abschied von Trainer und Vereinslegende Pal Dardai im Sommer traf auf viel Unverständnis. Dardai hat den Hauptstadtklub in viereinhalb Jahren stabilisiert und von Abstiegsängsten ferngehalten. Preetz stellt allerdings klar, dass es bei dieser Entscheidung nicht ausschließlich um Herthas Ergebniskrise der Rückrunde ging. „Es geht um die Entwicklung im Ganzen“, so Preetz, niemand habe in dieser Saison das Ziel Europa gesetzt. Weiterhin betont er zum wiederholten Male, dass man die Entscheidung gemeinsam mit Dardai getroffen habe. Für Preetz eines von vielen Beispielen für die „konstruktive Zusammenarbeit“ der beiden ehemaligen Hertha-Spieler. Der 51-Jährige betont jedoch, dass die Akte Dardai nun geschlossen sei: „Wir richten den Blick jetzt nur nach vorn.“ Ein neuer Trainer soll durch einen neuen Impuls die unter Dardai zuletzt stagnierte Entwicklung vorantreiben und „mehr solcher Momente […] schaffen, wie wir sie in dieser Saison erlebt haben – zum Beispiel bei den Heimspielen gegen Bayern und Borussia Mönchengladbach“, fordert Preetz.
Des Weiteren legt Preetz im Zuge der Trainersuche Wert darauf, verstärkt auf die Jugend zu setzen und so Herthas Identität als Aus- und Weiterbildungsverein zu schützen. Mit diesem Konzept konnten in naher Vergangenheit beispielsweise Mitchell Weiser oder John-Anthony Brooks gewinnbringend verkauft werden. Nun droht jedoch die Gefahr, im kommenden Sommer gleich mehrere Schlüsselspieler zu verlieren. Dadurch könnte es zu einem Umbruch in der Mannschaft kommen, der parallel mit einem neuen Trainer vielleicht gar nicht so unpassend kommen würde. Preetz will davon jedoch nichts wissen: „Wir wollen den Kader wie in den vergangenen Jahren auch im Kern zusammenhalten und punktuell verstärken.“ Der Verlust talentierter Akteure wie Niklas Stark oder Valentino Lazaro scheint dennoch nicht ausgeschlossen.
Preetz ließ sich auch auf Spekulationen bezüglich der Zukunft von Noch-Trainer Pal Dardai ein. Nachdem er vor einiger Zeit die Behauptung aufgestellt hatte, Dardai würde nie zu einem anderen Bundesligisten wechseln, war er sich diesbezüglich nun nicht mehr so sicher. Er könne sich vorstellen, Dardai in der Bundesliga oder wieder bei der ungarischen Nationalmannschaft zu sehen. Doch der Plan davor sei weiterhin klar. Erst ein Sabbatjahr zum Krafttanken und Weiterbilden, danach zurück in die Jugendarbeit bei der Hertha. Allerdings vermutet der Manager der Berliner, dass innerhalb dieses Jahres durchaus Angebote für Dardai kommen werden. Der 1. FC Köln blitzte mit seiner Anfrage bereits ab. Ob andere Anfragen Dardai vielleicht doch irgendwann reizen würden? „Was die in ihm auslösen, vermag ich nicht zu sagen. Aber darauf hat er vermutlich im Moment selbst keine Antwort“, meint Preetz.
Ebenso unklar wie Dardais Zukunft ist die der Berliner Stadionplanung. Nachdem sich die Klärung der Stadionfrage weiter hinzieht, stand Preetz nun Rede und Antwort zum Auszug aus dem Olympiastadion und Problemen mit der Berliner Politik.
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