„Neue Impulse und neuen Input“ soll der Schwabe Tayfun Korkut (47) bei Hertha BSC als neuer Trainer und Nachfolger von Pal Dardai (45) zumindest bis zum Sommer laut Sportvorstand Fredi Bobic (50) einbringen. Eine „Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus“ sei möglich, glaubt der Europameister von 1996 schon vor Korkuts erstem Spiel.
Das ist schön. Aber wie startete Tayfun Korkut auf seinen übrigen Stationen in der Bundesliga? Das Portal Fussballdaten.de hat sich Korkuts Einstände im ,,Oberhaus“ genauer angesehen.
Nach Tätigkeiten als U19-Trainer des VfB Stuttgart und von 1899 Hoffenheim sowie als Assistenzcoach der Türkei tauchte er am 1. Januar 2014 bei Hannover 96 erstmals in der Bundesliga auf. Korkut folgte damals auf Mirko Slomka, von BILD einst als „Der nette Herr Slomka“ ins Figurengemälde der deutschen Fußball-Eliteklasse eingefügt.
Die Anfangseuphorie um Korkut mit zwei Siegen – darunter zum Start im Derby beim VfL Wolfsburg (3:1) verflog bei 96 schnell. Von den folgenden zehn Spielen konnten ,,Die Roten“ unter Korkuts Regie nur eines gewinnen (3:0 in Berlin). In seine zweite Saison in Hannover startete der Schwabe mit drei Siegen aus den ersten vier Pflichtspielen, doch am 18. April 2015 zog der mächtige 96-Boss Martin Kind die Reißleine. Nach einem 0:4 in Leverkusen und 13 Spielen in Folge ohne Sieg musste Tayfun Korkut gehen.
Der „Tayfun-Effekt“ blieb auch beim 1. FC Kaiserslautern aus. Zum Start der 2. Liga 2016/2017 verlor der FCK mit Korkut gegen dessen Ex-Klub Hannover 96 direkt mit 0:4. Peinlich war auch das Pokal-Aus gegen den Drittliga-Klub Hallescher FC (3:4). Bis die Pfälzer und der Schwabe Korkut jubeln durften, dauerte es bis zum sechsten Spieltag: 3:0 gegen Dynamo Dresden. Ende Dezember 2016 spitzte sich die Lage für Korkut am „Betze“ dramatisch zu. Drei torlosen Remis gegen den KSC, beim FC St. Pauli und gegen Aue folgte das 18. und letzte Pflichtspiel für ihn als FCK-Coach – 1:2 beim 1. FC Nürnberg am 19. Dezember 2016.
Bei Bayer Leverkusen übernahm der jetzige Hertha-Coach im März 2017 als Interimstrainer und Nachfolger von Roger Schmidt. Ohne „neue Impulse und neuen Input“ allerdings. Von den zwölf Spielen unterm Bayer-Kreuz konnte Korkut nur zwei gewinnen. Der Start misslang auch in Leverkusen: Die ersten vier Pflichtspiele blieben ohne Sieg.
Letzte Bundesliga-Station vor Berlin war für Korkut im Januar 2018 der VfB Stuttgart – und in seiner Heimatstadt lieferte er als Nachfolger von Hannes Wolf einen echten Knall-Start. Fünf Siege aus den ersten sieben Spielen, ungeschlagen in den ersten acht Partien bis zum 0:3 bei Borussia Dortmund. Weniger gut lief es für Korkut beim VfB in der Saison 2018/2019. Wettbewerb übergreifend vier Pleiten aus sechs Spielen nach dem Start – und nur ein Sieg (2:1 gegen Werder Bremen) bis zur Demission im Oktober 2018. Kurioserweise nach einer Niederlage in Hannover…
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