Top-Talent vor Debüt im Hertha-Tor
Für Hertha BSC geht es in den letzten beiden Saisonspielen eigentlich nur noch darum, Pal Dardai einen würdigen Abschied zu bereiten. Tabellarisch geht nach oben wie nach unten nichts mehr. Grund genug für Rune Jarstein, sich vorzeitig einer Operation zu unterziehen. Der norwegische Torhüter der Berliner hat einen schmerzhaften Schleimbeutel und eine Zyste im Knie, der zur Entfernung notwendige Eingriff bedeutet für Jarstein das Saison-Aus. Ein talentiertes Eigengewächs hat gute Chancen auf die Vertretung Jarsteins für die Partien gegen Augsburg und Leverkusen.
Ein deutscher Meister im Berliner Tor?
Der 20-jährige Dennis Smarsch ist Teil des 1999er-Jahrgangs, der bei der Hertha für Aufsehen gesorgt hat. Mitterweile wurden fünf Spieler dieses Jahrgangs mit einem Profivertrag ausgestattet, Arne Maier ist sogar auf Anhieb zum Stammspieler geworden. Trainer Pal Dardai weiß um das Talent, das dort schlummert. Er selbst hat vor seiner Tätigkeit als Chefcoach der Profis lange den 99er-Jahrgang betreut. Eben diese Jugendmannschaft war es auch, die im letzten Jahr für Hertha sensationell die deutsche A-Jugend-Meisterschaft gewann. Smarsch hatte als Stammspieler großen Anteil daran, dass der Hertha-Nachwuchs den Titel schaffte.
Smarschs Talent ist im Verein also wohlbekannt, seinem Einsatz als Vertretung von Jarstein steht nur die etatmäßige Nummer Zwei im Weg. Thomas Kraft hat diese Rolle nun seit mehreren Jahren inne, ihn plagten jedoch zuletzt verschiedene gesundheitliche Faktoren. Nackenprobleme und ein Magen-Darm-Infekt setzten den ehemaligen Bayern-Torhüter gegen Frankfurt und Stuttgart außer Gefecht, sodass Smarsch in den letzten zwei Spielen bereits in den Genuss kam, auf der Bank Platz zu nehmen. Sollte Kraft nach seinem Infekt nicht rechtzeitig fit werden, winkt dem U20-Nationalspieler tatsächlich das Profidebüt.
Hertha und die Torwart-Talente
Die langfristige Zukunft von Smarsch ist jedoch weiterhin nicht ganz geklärt. Vermutlich wird Jarstein in nicht allzu ferner Zukunft die Schuhe an den Nagel hängen, dann wird es um seine Nachfolge gehen. Hertha hat dazu schon länger mehrere interne Optionen. Nachdem nun der Plan entstanden ist, den ehemals verliehenen und dann lange verletzten Marius Gersbeck mit Rückkaufklausel abzugeben, werden wohl entweder Smarsch oder Nils-Jonathan Körber den mittlerweile 34-Jährigen Jarstein beerben. Körber hat dahingehend leichte Vorteile. Der 22-Jährige ist momentan an den VfL Osnabrück ausgeliehen, wo er starke Leistungen zeigt und bereits den Aufstieg feiern konnte. Körber ist also erfahrener als Smarsch und konnte sich bereits auf höherem Niveau beweisen, was letzterer nun möglicherweise in den letzten beiden Saisonspielen versuchen darf. Sollte Smarsch zum Einsatz kommen, könnten seine Leistungen demnach richtungsweisend seine Zukunft beeinflussen.