Unter Labbadia nur noch Joker: Serie A-Klub verhandelt mit Piatek
Durch das 0:1 am Samstagabend in Dortmund erlitt Hertha BSC die erste Niederlage seit dem Restart der Bundesliga. Damit war es auch für den neuen Berliner Coach Bruno Labbadia das erste Mal in seiner noch jungen Amtszeit, dass seine Mannschaft als Verlierer den Platz verließ. Wieder einmal kam Krzysztof Piatek, mit 24 Millionen Euro Ablöse immerhin zweitteuerster Transfer der Vereinsgeschichte, gegen Dortmund nur von der Bank. Mittlerweile häufen sich Gerüchte, die den Polen mit einem Abschied bereits im kommenden Sommer in Verbindung bringen.
Erster Kontakt mit Serie A-Interessent
Seit der Wiederaufnahme der Bundesliga reicht es für Piatek nur noch für Kurzeinsätze bei den Berlinern. Kein einziges Mal stand der zehnfache polnische Nationalspieler in der Startelf. Und das obwohl er in den beiden Spielen vor der Partie in Dortmund jeweils ein Tor erzielte. Der Mittelstürmer, der als klassischer Neuner agiert, scheint nicht wirklich ins System von Bruno Labbadia zu passen. Zuletzt erhielt der Routinier Vedad Ibisevic immer wieder den Vorzug in der Startformation.
Mit dieser Situation kann und will sich Piatek sicher nicht zufrieden geben. Deshalb kommt es nicht überraschend, dass das Umfeld des 24-Jährigen bereits mit anderen Vereinen in Kontakt steht. Ganz oben auf der Liste der Interessenten soll die AC Florenz stehen. Nach Fussballeck-Informationen besteht schon Kontakt zwischen der Piatek-Seite und dem derzeitigen Tabellen-13. der Serie A. Der Florenzer Sportdirektor Daniele Prade soll bereits mit Hertha-Manager Michael Preetz in Kontakt getreten und wegen Piatek angefragt haben.
Piatek nur zweite Wahl?
Dabei verfolgt der toskanische Verein ursprünglich einen ganz anderen Plan. Andrea Belotti vom Ligakonkurrenten FC Turin soll ganz oben auf der Liste von Florenz stehen. Allerdings fordern die Turiner 70 Millionen Euro für den 27-fachen italienischen Nationalspieler. Das Angebot von der Fiorentina soll allerdings nur 25 Millionen Euro betragen. Dazu würde die Viola Patrick Cutrone, der derzeit von den Wolverhampton Wanderers ausgeliehen ist, nach Turin schicken. Denn der Verein von Präsident Rocco Commisso muss den Stürmer im Sommer fest verpflichten, scheint von den Fähigkeiten des Italieners aber nicht vollends überzeugt.
Ein weiteres Modell, das in mehreren italienischen Medienberichten eine Rolle spielt, wäre eine Leihe von Piatek nach Florenz inklusive Kaufoption. Damit würde Hertha das Szenario umgehen, den Polen nach nur einem halben Jahr schon wieder abzugeben. Das scheint nämlich ziemlich unwahrscheinlich, selbst wenn die Berliner den Transfer komplett wieder refinanzieren könnten. Denn aktuell soll die Verhandlungsbasis zwischen beiden Vereinen bei 25 Millionen Euro liegen. Im Winter kam Piatek von der AC Mailand für 24 Millionen Euro. Dadurch dass Investor Lars Windhorst im Sommer neue 150 Millionen Euro für den Verein bereitstellen wird, ist die Hertha auch erst einmal nicht auf das Geld durch Verkäufe angewiesen. Ob Piatek den Hauptstadtklub trotzdem nach nur einem halben Jahr wieder verlassen wird, bleibt abzuwarten.