Nach dem 2:2 gegen Erzgebirge Aue sind die „Störche“ zum zehnten Mal in Folge sieglos. Holstein Kiel steht mittlerweile nur noch auf Rang 3. Doch zu oft lassen die Verfolger Punkte liegen. Underdogs wie der SV Sandhausen, Arminia Bielefeld oder der MSV Duisburg mausern sich plötzlich zu Aufstiegsanwärtern.
Den Rückrundenauftakt hat man sich bei Herbstmeister Holstein Kiel sicherlich anders vorgestellt. Nach zuvor neun sieglosen Partien sollte gegen Aue die Trendwende gelingen. Doch eine frühe 2:0-Führung gab man gegen die abstiegsbedrohten Gäste aus der Hand. Der Endstand lautete 2:2 und bedeutet wieder nur einen Punkt. Der Ostsee-Klub ist damit, nach der überraschenden Hinrumde, im freien Fall.
Doch so richtig will keiner dem Aufsteiger den Relegationsplatz streitig machen. Während der 1. FC Nürnberg und Fortuna Düsseldorf mit jeweils sieben Punkten Abstand nahezu konkurrenzlos dem Aufstieg entgegen gehen, ist das Feld hinter Platz 3 eng aufgestellt. Vereine wie der FC Ingolstadt, Union Berlin oder Eintracht Braunschweig , die viel Qualität mitbringen und vor der Saison Aufstiegsambitionen unterbreiteten, punkten zu unkonstant.
Vor allem die Schanzer, die sich seit der Übernahme von Ex-Spieler Stefan Leitl stabilisieren konnten, schwächelten in letzter Zeit häufig. Die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen den FC St. Pauli war ein weiterer Rückschlag. Coach Leitl steht einer direkten Bundesliga-Rückkehr dennoch positiv gegenüber. „Warum soll ich etwas abhaken, wenn ich diesen Traum noch leben kann? Es geht nur um vier Punkte. Noch hat sich kein Team abgesetzt, noch sind wir voll dabei“, sagte der 40-Jährige dem „kicker“.
Von den Leistungen der kriselnden Top-Teams profitieren im Umkehrschluss einige Underdogs. Sandhausen, Bielefeld und Duisburg belegen die Plätze vier bis sechs und sind in Schlagdistanz zum schwächelnden Kiel. Mit einem Auswärtssieg im Spiel gegen Union Berlin kann den von Kenan Kocak trainierten Sandhäusern der Sprung auf den Relegationsplatz gelingen.
Im Tabellenmittelfeld stehen mit Regensburg, Heidenheim und den bereits genannten „Eisernen“ weitere Teams parat, denen sich noch Chancen im Aufstiegsrennen bieten. Selbst der dieser Saison oft zu unkonstante FC St. Pauli bhat mit gerade mal sechs Punkten Abstand auf den Relegationsplatz realistische Chancen.
Die zweite Liga ist offen wie nie. Elf Zweitligisten können zehn Spieltage vor Schluss noch im Aufstiegsrennen mitwirken. Wie sich die Konstellationen verändert, wird der nächste Spieltag zeigen. Vielleicht gelingt ja sogar Holstein Kiel der langersehnte Dreier. Zu Gast am Millerntor wird es für die „Störche“ aber sicherlich nicht leicht.
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