„Lautre is widder do!“ So lautete das Motto auf den Aufstiegsshirts des 1. FC Kaiserslautern. Nun ist es tatsächlich so weit, der FCK eröffnet nach vier Jahren Abstinenz die Zweitligasaison 2022/23 mit einem Heimspiel gegen Hannover 96.
Die kurze Sommerpause endet für die Lautrer am Freitagabend. Dann empfangen die Pfälzer auf dem heimischen Betzenberg Hannover. Die Euphorie nach vier Jahren in der 3. Liga ist in der ganzen Region immer noch spürbar. Es ist zwar eine Binse, aber dennoch wahr: Je besser die Roten Teufel in die neue Spielzeit starten, desto länger lässt sich die Freude nach dem Aufstieg konservieren.
Beide Teams trafen bislang in 47 Duellen aufeinander. Die letzte Begegnung liegt allerdings schon mehr als fünf Jahre zurück. Am 30. Januar 2017 gewann Hannover zuhause mit 1:0. Das Hinspiel war ebenfalls das Eröffnungsspiel der Zweitligasaison. Die Niedersachsen siegten damals im Fritz-Walter-Stadion mit 4:0.
Lauterns Trainer Dirk Schuster schob die Favoritenrolle im Auftaktspiel ganz klar den Niedersachsen zu. Unter anderem auch, weil der Coach um einige Leistungsträger bangt. Philipp Hercher leidet derzeit an Leistenbeschwerden. Hikmet Ciftci laboriert an muskulären Problemen.
Für das erste Zweitliga-Heimspiel seit dem 6. Mai 2018 könnte Schuster auf ein 4-2-3-1-System setzen. Die neue Nummer eins wird Andreas Luthe, der Neuzugang von Union Berlin, sein. Vor ihm in der Abwehr könnte der alte und neue Kapitän der Pfälzer Jean Zimmer auf der rechten Seite verteidigen. Kevin Kraus und Boris Tomiak werden das Duo in der Innenverteidigung bilden. Auf der linken Seite streiten sich Neuzugang Erik Durm und Hendrick Zuck um die Startposition, wobei Zuck ganz leicht die Nase vorn haben sollte. Falls Ciftci tatsächlich nicht einsatzfähig ist, stünde Julian Niehues auf der Doppelsechs neben Marlon Ritter bereit. Hinter dem gesetzten Terrance Boyd im Sturm hat lediglich Mike Wunderlich seinen Platz sicher. Neben ihm kämpfen Neuzugang Ben Zolinski, Daniel Hanslik, Kenny Redondo und der angeschlagene Hercher um die Positionen in der Startelf.
In Hannover wagt man nach einer Saison zum Vergessen abermals einen Neuanfang. Nicht nur ein neuer Trainer wurde mit Stefan Leitl verpflichtet, auch der Kader wurde entsprechend verstärkt. Mit Max Besuschkow, Louis Schaub und Havard Nielsen soll die Offensive gestärkt und variabler gestaltet werden. Das ist auch bitter nötig, denn in der vergangenen Saison erzielten die 96er lediglich 35 Tore – nur die drei Absteiger waren noch schlechter. Die Saisonvorbereitung lief bereits sehr gut für die Niedersachsen und wurde ungeschlagen abgeschlossen. Ihre Generalprobe konnten die Hannoveraner mit 3:0 gegen die niederländischen Erstligisten Groningen gewinnen.
Leitl wird voraussichtlich auf dem Betzenberg mit einer engen Mittelfeld-Raute, einer Viererkette und zwei Stürmern agieren. Verzichten muss der Trainer dabei allerdings auf Neuzugang Ekin Celebi, der aufgrund muskulärer Probleme auszufallen droht.
Dass die Fans in Kaiserslautern nach Zweitliga-Fußball lechzen, ist klar. Mehr als 40.000 Zuschauer werden im Fritz-Walter-Stadion erwartet, davon rund 2.000 Fans aus Hannover. Es ist also alles bereitet für ein wahres Fußballfest und den Beginn der neuen Zweitligasaison.
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