Sieben Spieltage haben die Teams in der Bundesliga mittlerweile absolviert, nun steht die Länderspielpause an. Mit dem SC Paderborn muss ein Verein aus dem Oberhaus seine Nationalspieler erneut zu ihrem jeweiligen Landesauswahlen abstellen, ohne ihnen das Gefühl eines Sieges mit auf die Reise geben zu können. Mit nur einem Punkt steht Paderborn am Tabellenende, der Aufsteiger sucht händeringend nach Lösungsansätzen.
Das Heimspiel gegen Mainz sollte der große Befreiungsschlag für die Ostwestfalen werden. Mit einem Sieg hätten sie die Gäste überholen können. Am Ende stand es 1:2 und obendrein verschoss Jamilu Collins in der 79. Spielminute einen Elfmeter. Es wäre die die Riesenchance gewesen, zumindest nicht als Verlierer vom Platz zu gehen oder mit einer erfolgreichen Schlussoffensive sogar noch den wichtigen Dreier einzufahren. Doch Mainz-Keeper Robin Zentner parierte den schwach geschossenen Strafstoß von Collins, der ohnehin einen insgesamt unglücklichen Auftritt hinlegte. Der Nigerianer hatte nach knapp 30 gespielten Minuten mit einem Foul an Levin Öztunali seinerseits einen Elfmeter verursacht und den Rheinhessen ihre daraus resultierende Führung auf dem Silbertablett serviert. Anders als Paderborns Linksverteidiger zeigte Daniel Brosinki jedoch keine Nerven und überwand Leopold Zingerle. Es sollte der niederschmetternde Endstand sein.
„Wir haben vieles richtig gemacht, hohen Aufwand betrieben. Wie so oft. Aber wir werden mehr bestraft, als wir den Gegner bestrafen können“, klagt Zingerle im „kicker“. Der Aufstiegs-Torwart war länger verletzt, im wichtigen Keller-Duell schenkte ihm Trainer Steffen Baumgart wieder das Vertrauen. „Ich habe die Frage neu eröffnet, weil wir vorher die eine oder andere Situation hatten, die wir anders hätten lösen können“, erklärt Baumgart, weshalb der zuletzt nicht immer souveräne Jannik Uth auf der Bank Platz nehmen musste. „Etwas mehr Stabilität“ habe das Baumgart zufolge zwar gebracht, dennoch war es laut Zingerle „ein für uns typisches Spiel“. Hohes Engagement, zu wenig Ertrag.
„Ich bin nicht der Meinung, dass wir einen anderen Plan brauchen…“, so Zingerle. Sein Coach schlägt in diesselbe Kerbe. „Von unserem Fußball werden wir nicht abgehen“, betont Baumgart einmal mehr. Der 47-Jährige weiß aber auch, dass er neue Impulse setzen muss. „Sieben Spiele, ein Punkt – da müssen wir nicht drum herumreden. Diese Bilanz ist Müll. Nur dabei zu sein, ist nicht unser Anspruch. Der muss sein, Spiele zu gewinnen“. Was dem im Wege steht, sei „die zu hohe Fehlerquote. Jeder baut in jedem Spiel ein bisschen Mist“. Nun muss er mal wieder Aufbauarbeit leisten. „Ich werde den Jungs eher erzählen, was sie gut machen und nicht so viel darüber sprechen, was schlecht ist. Sie sollen den Kopf hochnehmen.“
Mit sich selbst geht er härter ins Gericht. „Meine Verantwortung liegt darin, den richtigen Weg aufzuzeigen. Ich muss hinterfragen, ob man die richtigen Worte gefunden und in der Vorbereitung alles richtig gemacht hat“. Nach der Länderspielpause geht es zum 1. FC Köln, anschließend empfängt man Düsseldorf. „Wir lechzen nach dem Dosenöffner“, sagt Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono. „Wenn du weiterhin alles investierst, wirst du irgendwann belohnt“. Irgendwann könnte es aber zu spät sein.
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