Beim Pflichtspielauftakt knüpfte der SC Paderborn nahtlos an die Eindrücke der letzten Spielzeit an. Die Ostwestfalen boten den Zuschauern auch im DFB-Popkal beim SV Rödinghausen ein Spektakel. Nachdem es nach 120 Minuten 3:3 stand, musste das Team von Trainer Steffen Baumgart jedoch bis ins Elfmeterschießen, wo sich der Bundesliga-Aufsteiger gegen den Regionalligisten letztlich mit 4:2 durchsetzen konnte. Ob sich Jamilu Collins auf der linken Abwehrseite indessen gegen seinen Konkurrenten Gerrit Holtman behaupten kann, soll laut Manager Marvin Przondziono die kommende Saison zeigen.
Seit Collins vor zwei Jahren an die Pader gewechselt ist, geht es mit der Karriere des 25-Jährigen steil bergauf. Mit dem damaligen Drittligisten stieg er zweimal hintereinander auf und kann sich Scouts nun in einer der besten Ligen der Welt zeigen. War er im Sommer 2017 noch vereinslos, so gab er bereits im Oktober 2018 sein Länderspieldebüt für Nigeria. Mit den Super Eagles nahm er zuletzt auch am Afrika-Cup in Ägypten teil, wo man den dritten Platz belegte. Im Pokal spielte Neuzugang Holtmann allein schon deshalb von Beginn an, weil Collins aufgrund des Turniers verspätet ins Training eingestiegen war.
Der 11-fache Nationalspieler hat sich jedoch längst in die Notizblöcke anderer Klubs gespielt. Zuletzt soll allen voran Besiktas Istanbul Interesse an einer Verpflichtung gehabt haben. Das weiß auch Przondziono, der dem Kader wohl nur noch im Falle von Abgängen weitere Neuzugänge zuführen will. Geht es nach dem 50-Jährigen, wird Collins nicht wechseln. „Wir brauchen auf allen Positionen jeweils zwei Spieler, die dort spielen können. Auch, um damit auf Verletzungen und Formschwächen zu reagieren“, erläutert Przondziono im „kicker“.
Mit der Leihgabe aus Mainz, Holtmann, sieht sich Collins dabei zukünftig womöglich einem ernsthaften Konkurrenten gegenüber. Für den vielseitigen Ex-Braunschweiger wurde er im Pokal nach in der 112. Spielminute eingewechselt. „Jamilu wird wohl bleiben und ist glücklich, hier zu sein“, stellt Paderborns Manager derweil klar. Ein möglicher Transfer zu Besiktas hatte sich ohnehin zerschlagen. Der türkische Topklub bot Paderborn zu wenig Ablöse und hat sich mittlerweile mit dem Portugiesen Pedro Rebocho vom französischen Zweitligisten EA Guingamp verstärkt.
Ob mit Holtmann oder Collins, Baumgart und Paderborn wollen dem mutigen Stil auch im Oberhaus treu bleiben. „Wer uns kennt, der weiß: Ohne das geht es nicht…“, sagte der SCP-Trainer angesichts der erneuten Abwehrpatzer. Spätestens nach Rödinghausen wird es allerdings wichtig sein, endlich die Defensive in den Griff zu bekommen. Sieht auch Przondziono so. „Etwas mehr Souveränität hätte ich mir auf der einen oder anderen Posistion schon gewünscht.“
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