Bielefelds Marcel Hartel: „Wir müssen noch klarer im Kopf werden“
Der Aufstieg im Sommer 2020 besiegelte den insgesamt achten Aufstieg der Arminia in der Geschichte der Bundesliga. Siebzehn Spielzeiten verbrachte Bielefeld schon im Oberhaus und möchte in der kommenden Saison 2020/21 so erfolgreich wie möglich sein. Obwohl die Arminia als Aufsteiger bei vielen eher als Außenseiter gilt, herrscht im Verein Vorfreude und optimistische Stimmung. Im Interview mit dem „kicker“ spricht Mittelfeldspieler Marcel Hartel über seinen Wechsel nach Bielefeld, seinen ehemaligen Verein Union Berlin und die kommende Saison.
Endlich 1. Liga
Im Juli 2019 wechselte Marcel Hartel vom Aufsteiger Union Berlin zur Arminia nach Bielefeld. Mit Union hätte der 24-Jährige in der 1. Liga gespielt, doch die Aussicht auf viele Einsatzzeiten war alles andere als vielversprechend. „Ich kam aus dem Urlaub zurück und wurde zum Gespräch gebeten“, erzählt Hartel. „Dort hieß es dann, ich würde wohl nicht so viele Einsatzchancen bekommen. Das bedeutete: bleiben – oder einen Schritt zurück gehen. Dorthin, wo ich spiele.“
Rückblickend ist Marcel Hartel froh über den Wechsel nach Bielefeld und wusste, dass er sich einem starken Verein anschloss: „Ich wäre nicht nach Bielefeld gewechselt, wenn ich nicht gewusst hätte, dass wir hier etwas erreichen können. Okay, dieser lineare Weg war dann schon auch überraschend. Die wichtigste Phase war für mich die, als wir nach der Niederlage auf St. Pauli gut aus der Winterpause kamen und zu Hause gleich wieder gegen Bochum gewannen.“
Mit Arminia Bielefeld kann der Mittelfeldspieler nun endlich wieder in der 1. Liga spielen. Union Berlin begegnet er mit großer Vorfreude: „Ich habe noch viele gute Kontakte dorthin, auch zu den Fans. Die Spiele in der Schüco-Arena und an der Alten Försterei werden Highlights. Wie hoffentlich alle anderen für Arminia auch.“
Ein intakter Teamgeist
Der gebürtige Kölner spielte in der Saison 2016/17 schon einmal in der Bundesliga und absolvierte acht Spiele für den 1. FC Köln. Marcel Hartel weiß, worauf es im Fußball-Oberhaus ankommt: „Generell wird in der Bundesliga für uns entscheidend sein, noch weniger Fehler zu machen als bisher. Sie werden knallhart bestraft. Das bedeutet: Wir müssen noch klarer im Kopf werden.“
Ein intakter Teamgeist, so Marcel Hartel, sei extrem wichtig. „Er hat uns zu dem getragen, was wir erreicht haben“, sagt er weiter. „Die gute Atmosphäre, die positive Stimmung in der Kabine zu bewahren, wenn wir künftig vielleicht nicht so oft gewinnen, halte ich für enorm wichtig. (…) Auch wenn hier alles etwas kleiner ist – alle im Klub und in der Stadt gehen den Weg mit, das spüre ich.“
Hartel: „Wir sind nun einmal krasser Außenseiter“
Laut einer „kicker“-Umfrage schätzen 84%, dass der Mitaufsteiger aus Stuttgart die Klasse hält. Nur 32% trauen das Arminia Bielefeld zu. Für Marcel Hartel ist das nicht überraschend. Er weiß, dass Bielefeld „krasser Außenseiter“ ist. Dennoch geht der 24-Jährige die kommende Saison mit Optimismus an: „(…) Es ist kein Geheimnis, dass wir vom Etat her nicht mit denen mithalten können, die auch jetzt fleißig einkaufen. Wir werden mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit dagegenhalten. Ich selbst gehöre auf jeden Fall zu den 32 Prozent.“
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