Der Vertrag von Stefan Ortega bei Arminia Bielefeld läuft im kommenden Jahr aus. Für den Aufsteiger der vergangenen Saison wäre es in diesem Sommer also wohl die letzte Möglichkeit gewesen, mit seinem Stammkeeper Kasse zu machen. In den letzten Wochen wurde der 28-Jährige immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Dort wäre er im besten Fall aber nur die Nummer 2 hinter Manuel Neuer gewesen. Aus diesem Grund lehnte der Torhüter einen Wechsel ab, wie der „kicker“ schreibt. Doch es gab auch andere Optionen.
Selbst der aktuelle spanische Meister Atlético Madrid konnte den 28-Jährigen nicht aus Ostwestfalen weglocken. Im Gegenzug boten die „Rojiblancos“ Ersatzkeeper Ivo Grbic, doch die Arminia wollte lieber Bares stehen. Die Ausstiegsklausel über fünf Millionen Euro wollten die Südeuropäer hingegen nicht überweisen. Aber auch persönliche Erwägungen des Torwarts spielten eine Rolle: So wäre Ortega auch in der spanischen Hauptstadt nur Ersatz hinter Jan Oblak geworden.
Genau das wollte der gebürtige Hesse verhindern: Es sei besser regelmäßig zu spielen. Dabei könne man die Aufmerksamkeit nutzen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Die Absage an den FC Bayern kam auch nicht von den Verantwortlichen aus Bielefeld, sondern vom ihm selbst.
Im Interview mit dem „kicker“ spricht der Bundesligatorwart aber auch über seine Motivation, Leistung zu zeigen. Einmal sein ganzes Potential abzurufen, sei einfach. Viel wichtiger wäre es dieses auch immer wieder zu bestätigen. Dies klappte am Wochenende im 1. Bundesligaspiel der Saison gegen den SC Freiburg auch sehr gut. Beim 0:0-Unentschieden hielt der Rechtsfuß seinen Kasten sauber.
Motivation findet der Halbspanier etwa durch das Lesen. Besonders empfehlenswert sei das Buch „Wenn’s drauf ankommt“ des Hoffenheimer Sportpsychologen Jan Mayer. Eine These daraus lautet: „Bloß nichts Besonders machen wollen, wenn es wichtig ist“. Hat dieser Rat was genutzt? Immerhin konnte Ortega in der letzten Spielzeit elfmal eine weiße Weste behalten. Auch das war ein Grund, warum die Bielefelder am Ende die Klasse hielten.
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