Ex-Nationalspieler Compper mit Duisburg in der 3. Liga: „Für mich ist vieles Neuland“
Nach anderthalb Jahren bei Celtic Glasgow kehrte Marvin Compper im Sommer nach Deutschland zurück. Für den schottischen Serienmeister kam er in dieser Zeit nur ein einziges Mal zum Einsatz. In Duisburg setzt der langjährige Braunschweig-Trainer Torsten Lieberknecht hingegen voll auf den 34-Jährigen. Im „kicker“-Interview spricht Compper über das Abenteuer 3. Liga, woran die Zebras dringend arbeiten müssen und sein Karriereende.
„Sehr komplizierte, interessante Liga“
Mit der Erfahrung von 195 Erstliga- und 70 Zweitligaspielen heuerte Compper hierzulande erstmals in der dritthöchsten Spielklasse an. „Für mich ist vieles Neuland“, so der Defensivmann, der bislang jede Pflichtspielminute auf dem Platz stand. „Das ist eine sehr komplizierte, aber auch eine sehr interessante Liga“. Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann man in Duisburg zufrieden sein, nach elf Spieltagen liegt man auf Rang vier. „Vor der Saison hätte das jeder angesichts des großen Umbruchs unterschrieben“, bestätigt der Routinier.
Tabellenführer Unterhaching und den Siebten Victoria Köln trennen derzeit nur vier Punkte. „Jeder kann jeden schlagen. Es hat sich bislang kein klarer Favorit herauskristallisiert“. Dass man bisher oben mitmischen kann, liege daran, dass „wir mit dem Trainer die Spielidee des Vereins und damit das System gut umgesetzt haben“. Der Trend ist jedoch negativ, gegen Chemnitz und Meppen verloren die Zebras zuletzt zweimal in Folge mit 1:3. „Wir erleben gerade eine kleine Delle. Da kann ich meine Erfahrungen einbringen. Die Achse der Mannschaft ist gefragt. Compper, Moritz Stoppelkamp, Tim Albutat und auch unser neuer Torwart Leo Weinkauf“.
Compper kritisiert die Körpersprache
„Wir haben sechs Gegentore kassiert, es hätten auch mehr sein können“, will Compper die Pleiten nicht beschönigen. „Die Länderspielpause kommt gelegen, um einige Dinge zu justieren. Die Körpersprache muss besser werden“, fordert er. „Ich erfülle die Rolle, die für mich vorgesehen ist. Aber ich möchte noch ein paar Prozente zulegen“, nimmt sich der Linksfuß auch selbst in die Pflicht. Mit seinem Auftritt gegen Meppen „war ich gar nicht zufrieden. Ich habe da zur Niederlage beigetragen. Das ist nicht mein Anspruch“.
Aus der Jugend des VfB Stuttgart stammend, führte ihn sein Weg über Borussia Mönchengladbach nach Hoffenheim. In Diensten der Kraichgauer kam er vor fast elf Jahren zu seinem einzigen Länderspiel. 2013 ging er erstmals ins Ausland und wechselte zur Fiorentina, bei der er sich in anderthalb Jahren allerdings nicht durchsetzen konnte. Bevor schließlich auch seine zweite Auslandsstation in Glasgow unglücklich verlief, war er zwischenzeitlich für RB Leipzig in der 1. und 2. Bundesliga aktiv. Nun also Duisburg, wo sein Vertrag bis 2021 befristet ist. Nach seiner Laufbahn will Compper „dem Fußball erhalten bleiben. Das ist aber jetzt noch kein Thema. Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe beim MSV Duisburg.“