Eigentlich wollte sich der MSV Duisburg weiter in Richtung zweite Liga platzieren. Doch in dieser Saison hat der Drittligist ganz andere Sorgen. Derzeit belegt der Klub aus NRW den 18. Tabellenplatz und muss um den Verbleib in der Profi-Liga bangen. Hagen Schmidt übernahm Mitte Oktober das Heft des Handels an der Seitenlinie. Jetzt gelang der erste Sieg unter seiner Leitung.
„Es war wichtig, uns für die Trainingsarbeit zu belohnen. Die Jungs haben gemerkt, dass unsere Spielidee funktioniert. Daraus können wir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben ziehen“, ordnete Schmidt den Heimsieg gegen den starken Gegner Viktoria Berlin (1:0) im Interview auf der Homepage des DFB ein.
Nach dem Schmidt im Oktober übernommen hatte, spielte man Unentschieden gegen Kaiserslautern (1:1) und verlor beim Hallerscher FC (1:2). Jetzt schaffte man es endlich den Kampf in zählbares umzumünzen: „Wir sind geschlossen aufgetreten und haben unsere Aufgaben als Team bewältigt. Damit haben wir auch die ganz wichtige Fanbase mitgenommen und uns die Unterstützung von den Rängen erarbeitet. Von der Leidenschaft und der Mentalität war es das, was ich mir vorstelle. Punktuell haben wir dann unsere individuelle Qualität ausgespielt.“
Für den 51-Jährigen ist es die erste Station als Profi-Trainer. Zuvor arbeitete er im Jugendbereich. Unter anderem beim VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach. In Duisburg sieht er die Chance auf den nächsten Schritt. Für ihn und für den Klub: „Beim MSV Duisburg hat das Gesamtpaket gepasst. Das ist ein cooler Verein. In der Mannschaft steckt viel Potenzial, spielerisch ist bei den Jungs viel vorhanden. Auch, wenn es eine Herausforderung ist: Ich bin der Überzeugung, dass das Team eine wieder bessere Rolle spielen kann.“
Zwischen dem Junioren-Bereich und dem Herren-Bereich sieht er wenig Unterschiede, dafür einen elementaren: „Die Bedingungen sind auch in der Junioren-Bundesliga schon sehr professionell. Die Trainingsplanung und -steuerung ist daher quasi identisch. Die Ansprache ist eine etwas andere, weil man es nicht mehr nur mit Nachwuchsspielern zu tun hat. Auch der Blick auf die Spiele ist ein wenig anders. Die Ergebnisse haben bei den Profis eine deutlich höhere Wertigkeit.“
Nach der Länderspielpause hat der MSV ein wegweisendes Spiel vor der Brust. Gegner ist der TSV 1860 München. Auch die „Löwen“ sind bisher enttäuscht von der Spielzeit. Sie rangieren nur mit einem Punkt Vorsprung vor den „Zebras“ auf Platz 15. Allerdings hat der TSV ein Spiel weniger absolviert, als die Duisburger.
Die Alarmglocken schrillen beim MSV längst noch nicht. Schmidt steht für Ruhe: „Unser Fokus gilt weiterhin dem nächsten Gegner. Wir sollten nicht zu sehr auf die Tabelle achten. Da besteht nur die Gefahr, zu verkrampfen. Wenn wir eine gewisse Lockerheit beibehalten, wird sich die Situation schon bald zum Besseren entwickeln.“
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