TSV 1860 München

Fans, Medien, Vereine & dazwischen Hasan Ismaik

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Der TSV 1860 München besiegt den großen Stadtrivalen FC Bayern München! – Was für eine Schlagzeile, ganz im Sinne von Investor Hasan Ismaik. Doch die Überraschung wirkt weniger spektakulär, wenn man weiß, dass die beiden zweiten Mannschaften in der Regionalliga aufeinander trafen. Tatsächlich kann sich Ismaik momentan über wenig auf, aber vorallem auch neben dem Platz freuen. Kritik der Fans und Vereine und die restriktive Medienpolitik provoziert auch noch.

Rangnicks Kritik

Diesen Sonntag im Sport1 „Doppelpass“ griff auch Ralf Rangnick, der mit seiner Truppe RB Leipzig zurzeit die Bundesliga aufmischt, das Thema Ismaik und den TSV auf und kritisierte beide scharf.

Er zog einen Vergleich zwischen 1860 und Leeds United aus England. Das ist eine gewagte These, denn auch die Verantwortlichen werden damit in die Kritik gezogen. Vorsitzender bei Leeds, Massimo Cellino musste sich bereits vor Gericht wegen Steuerhinterziehung verantworten und wurde wegen Unregelmäßigkeiten eines Transfers kurzzeitig von seiner Tätigkeit ausgeschlossen. Da fällt einem zwar der Geldwäscheskandal um Ismaik und seinen Bruder ein. Die beiden wurden allerdings freigesprochen. Doch der Vergleich macht in vielen Bereichen Sinn.

Umgang mit Medien

Leeds ließ einige Kameras von Sky Sport bei einem Spiel zunächst nicht ins Stadion. 1860 entzog zu Beginn des Jahres 2017 einigen Journalisten der Münchner Zeitungen die Dauerakkreditierung und macht Schlagzeilen mit ihrer „restriktiven Medienpolitik“ – Geheimtraining, keine Interviews, keine kritischen Fragen zu Ihrem Umgang mit den Medien. Das Schweigen unterbrach Trainer Pereira doch zuletzt bei einer Pressekonferenz, obwohl Pressesprecherin Zercher dazwischen funken wollte.  Dabei erklärte er, dass einmal die Woche ein öffentliches Training stattfinden werde. Das kann man finden, wie man möchte, aber eine Kommunikation fand gegen den Willen des Vereins statt. In einem offiziellen Statement zum Thema der mageren Kommunikation erklärte sich der Verein um Präsident Cassalette. Die Gründe, wie die Verhinderung falscher Informationswiedergabe und bewusste Stimmungserzeugung gegen die Löwen sollen so verhindert werden. Der Verein einigte sich auch mit der DFL und diese hielt fest, dass 1860 mit den Akkreditierungskündigungen nicht gegen die Medienrichtlinien verstieße.

Fans

Dann gibt es natürlich noch die Fans. Darauf bezieht sich Rangnick auch wortwörtlich in seiner Kritk. Ja, es gibt unzufriedene Stimmen, aber was man ihnen zu Gute halten muss – sie bleiben. In Hannover legten die 2000 mitgereisten Fans eine Performance mit Filzhüten hin. Muss man nicht verstehen, aber Unterstützung zeigen sie. Das sieht der Verein und baut auf sie, auch in der prekären sportlichen Situation.

„Die tollen Fans hätten die drei Punkte verdient“ – Trainer Pereira

Mehr Kritik

Neben Ralf Rangnick haben auch schon andere Vereine und Verantwortlichediese mahnende Hand gehoben. Karl-Heinz Rummenigge vom FC Bayern München überrascht beispielsweise nichts mehr, was bei den Löwen passiert. Die Vorwürfe des FC St. Pauli und Geschäftsführer Andreas Rettig stachen noch einmal heraus. Demnach seien Paulianer Gremiumsmitglieder, die in der Nähe von Ismaik saßen  von ihren Plätzen verdrängt worden. Das lässt ein Ismaik natürlich nicht auf sich sitzen und antwortet auf Facebook, bezeichnet einige Aussagen als falsch.

„1860 steht für seine Gastfreundschaft“ Ismaik via Facebook

Die wolle und sollten sie besser auch unter Beweis stellen.

Sponsoren-Mahnung

Vor kurzem bekamen die Löwen nun noch einen Seitenhieb vom Hauptsponsor „Die Bayerische“. Martin Gräfer aus dem Vorstand hebt die Werte seiner Firma, wie offene, transparente Kommunikation hervor und empfiehlt seinem Partner 1860 sich an diesen Werten des Reinhaltsgebotes zu orientieren.

Und jetzt?

Vorallem im Kern des Geschäfts dem Sport sollten wieder Leistungen gezeigt werden und der Verein tut sich gut daran, auch an seinem Image-Problem zu arbeiten. Mit nur drei Punkten Abstand zum Religationsplatz muss Besserung her, damit die Spieler, Fans und Verantwortlichen etwas zur Ruhe kommen.

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