Bayer und Bayern: Wahrheiten über Vizemeister
Wer die Bayern kennt, weiß, dass sie jederzeit zurückkommen und die Meisterschaft noch holen können. Aber wie steht es eigentlich um die markantesten Zahlen der Vizemeister? Das Portal Fussballdaten.de blickt auf die kuriosesten und tragischsten Zweiten (mit Material vom Kicker-Sportmagazin).
Zu früh gefreut – das ist ein Effekt, den die Leverkusener mit einigen anderen Vizemeistern teilen.
Etwa mit Borussia Dortmund, das 2023 in einem epischen Drama gegen Mainz 05 (2:2) erstmals zu Hause die Meisterschaft verspielte. Bayern München zog in Köln (2:1) noch vorbei.
Es war Dortmunds „Neunte“, 9-mal wurde der BVB Vizemeister in der Bundesliga, zuletzt 2-mal in Folge. Aber: Dass ein Klub 3-mal in Folge auf Rang 2 landet, das hat es in 60 Jahren Bundesliga noch nie gegeben und das ist – glaubt man der Spielsimulation von Opta vom 10. Februar 2024 – mit 0,7 Prozent für die Dortmunder nicht sehr wahrscheinlich.
- Bayern München hat seit 2013 sozusagen ein Exklusiv-Recht auf die Meisterschale. Am deutlichsten deklassierten die Großkopferten in ihrem ersten Triple-Jahr 2012/2013 den BVB als Vize: 25 Punkte Vorsprung.
- Pech hatte Dortmund 2015/2016: 78 Punkte reichten der Mannschaft aus dem Revier, die damals von Thomas Tuchel trainiert wurde, nicht zum Titel.
- In 48 Fällen wäre der BVB mit dieser Punktzahl Meister geworden!
- In dieser Erfolgs-Ära der Münchner wurde Borussia Dortmund mit Klub-Idol Marco Reus (34 / Rekord-Torschütze der Borussia im Profifußball) allein 7-mal Vizemeister. Der gebürtige Dortmunder ist damit Halter eines Rekords, den kein Spieler will.
„Lebbe gehd weida“
- Häufiger als Dortmund wurde nur Bayern München (10-mal Zweiter) Vizemeister. 7 Klubs standen an einem Saisonende auf dem 2. Platz.
- Das waren außerdem je 7-mal Schalke 04 und Werder Bremen, jeweils 5-mal Köln, Leverkusen und Hamburg.
- Kurios: Eintracht Frankfurt ist der Klub mit den meisten Bundesliga-Jahren (55), der noch nie Zweiter wurde. „Die Adler“ scheiterten 1992 am 38. Spieltag episch mit 1:2 bei Hansa Rostock („Lebbe gehd weida“) und stürzten von Platz eins auf drei.
„Vizekusen“ und „Meister der Herzen“
- 7-mal griff der Zweite nur aufgrund der schlechteren Tor-Differenz an der Meisterschale vorbei.
- Auch Bayer Leverkusen, das in einem unvergessenen Drama am 34. Spieltag 1999/2000 mit 0:2 im Kreis München bei Unterhaching verlor. Der FC Bayern (3:1 gegen Bremen) holte sich dankt der besseren Tordifferenz den Titel und ließ das Olympiastadion beben.
Der Begriff „Vizekusen“ ist bei der Bayer Fußball AG seit 2006 patentiert. Nicht gesichert ist der Titel „Meister der Herzen“, den BILD 2001 an den FC Schalke 04 vergab. Ein Begriff, der in die deutsche Sportsprache einging. Ebenso wie dieser 34. Spieltag am 19. Mai 2001.
Die „Knappen“, 5:3-Sieger gegen Unterhaching, erlebten auf der Ehrentribüne des nach diesem Tag stillgelegten Gelsenkirchener Parkstadions das größte Drama aller Vizemeister. Am Ende einer 4-minütigen Nachspielzeit stürzte der FC Bayern München Schalke durch ein 1:1 in Hamburg ins Tal der Tränen. „Nie war ein Bundesliga-Finale dramatischer“, heißt es dazu im Kicker.
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