Hinrundenfazit: Freiburg erst trist, dann furios
Die Hinrunde des SC Freiburg verlief über weite Strecken trist und unerfolgreich. Erst am Ende zeigte das Streich-Team den Spirit der vorangegangenen zwei Saisons, in denen man oft durch Kampf überzeugen konnte. Unvergessen bleibt für die Freiburger Fans das Auswärtsspiel beim 1. FC Köln, bei dem ein 0:3-Rückstand in einen 4:3 Sieg umgemünzt wurde.
Vor der Saison mussten die Breisgauer den Abgang zweier Leistungsträger hinnehmen. So wechselte Maximilian Philipp für 20 Millionen Euro nach Dortmund, Vincenzo Grifo für sechs Millionen nach Mönchengladbach. Für beide Spieler konnte man bisher keinen adäquaten Ersatz verpflichten.
Von den Transfereinnahmen wurden keine prominenten Namen, sondern junge, talentierte Spieler geholt. So kam Pascal Stenzel vom BVB, der polnische U21-Star Bartosz Kapustka aus Leicester. Des Weiteren verpflichtete man Philipp Lienhart aus der Zweitvertretung von Real Madrid.
Überraschendes Europapokal-Aus gegen Domzale
Nachdem der Sportclub in den Testkicks vor der Saison recht erfolgreich war, gewann man in der Europa-League-Qualifikation auch das Hinspiel gegen Domzale mit 1:0. Das Rückspiel gegen den slowenischen Vertreter verlor das Streich-Team dann jedoch mit 2:0 und schied aus.
Misslungener Bundesliga-Start durch Verletzungspech
Nach dem Europapokal-Aus zog der SC Freiburg unspektakulär in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Nach nur drei Punkten aus sechs Spielen in der LIga gelang dem SCF am siebten Spieltag überraschend der erste Saisonsieg gegen die TSG 1898 Hoffenheim.
Nachdem schon in der frühen Phase der Saison viele Leistungsträger verletzt ausfielen, kam es im Herbst hart auf hart. Die Leistungsträger Mike Frantz, Florian Niederlechner und Marc-Oliver Kempf sollten für eine lange Zeit fehlen.
Endspurt rettet Freiburger Hinrunde
Nachdem sich die Schwarzwälder gegen Dresden im Pokal durchsetzten, folgten drei Niederlagen in der Bundesliga. Der 2:1-Sieg gegen Mainz am 13. Spieltag markierte eine Trendwende in der Hinrunde der Freiburger. Es folgten im weiteren Verlauf der Halbserie noch vier ungeschlagene Spiele in Folge.
Besonders denkwürdig war der Sieg gegen den 1. FC Köln, der zuvor Peter Stöger entlassen hatte. Nachdem das Team mit 0:3 zurücklag, traf Nils Petersen kurz vor der Halbzeit zum 1:3. Als Janik Haberer in der 65. Minute den Anschlusstreffer erzielte, drohte das Spiel endgültig zu tippen. Nach einem Foul von Köln-Youngster Özcan verwandelte Petersen den daraus resultierenden Elfmeter in der 90. Spielminute. Als in der fünften Minute der Nachspielzeit wieder ein Pfiff ertönte und Petersen den zweiten Elfmeter verwandelte, waren Freiburgs Fans endgültig außer Rand und Band.
Den Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erkämpfte sich das Streich-Team ebenso wie das 3:3 beim FC Augsburg. Auch beim DFB-Pokal-Aus gegen Werder Bremen kämpfte das Team tapfer, jedoch reichte es nicht zum Weiterkommen.
Personelle Engpässe erschweren Streich das Leben
Freiburg hätte in der Hinrunde auch deutlich besser abschneiden können. Jedoch gab es immer schwerwiegende Ausfälle von Leistungsträgern. Gerade in der Defensive fielen enorm viele Spieler aus, sodass sogar Jugenspieler aushelfen mussten. Daher sollte der SC sich in der Defensive verstärken. Wenn Spieler wie Ignjovski, Niedermeier und Co. gehen, sind dafür auch die nötigen finanzielle Mittel da.
Sollte Ryan Kent den Sportclub tatsächlich verlassen, müssten die Breisgauer auch auf der Außenbahn nochmal nachlegen. Aus Sicht von Christian Streich wäre auch noch wünschenswert, dass sich Stürmer-Neuzugang Lucas Höler gut einlebt. Der aus Sandhausen gekommene Stoßstürmer kann den Breisgauern kurz- und langfristig gesehen weiterhelfen, sollte er den Sprung in die Bundesliga schaffen.