Werder-Neuzugang Rashica: Soforthilfe oder Perspektivspieler?
Durch den Ausfall von Fin Bartels war Werder Bremen gezwungen, im Winter auf der Position des Außenstürmers Ersatz zu finden. Dieser wurde in den letzten Tagen des Transferfensters in Milot Rashica gefunden. Der 21-Jährige soll den Hanseaten helfen, die Klasse zu halten und könnte gleichzeitig eine Investition in die Zukunft sein.
Von Vushtrri nach Arnheim
Seine Karriere begann Rashica in seiner Heimatstadt beim kosovarischen Verein Kosova Vushtrri. Hier wurde man aufgrund seiner Schnelligkeit auf ihn aufmerksam, so dass Nominierungen für die albanische Nationalmannschaft folgten. Er spielte für sämtliche Juniorenteams des Landes. Im Alter von gerade mal 19 Jahren kam er zu seinem Debüt im A-Team. Als der Kosovo eine offizielle Nationalmannschaft melden durfte, zögert er nicht und wechselte den Verband, für welchen er inzwischen auf elf Einsätze kommt.
Im Jahr 2015 wird Vitesse Arnheim auf Rashica aufmerksam und investiert für den weiterhin unbekannten Kosovaren 300.000 Euro. Bei den Niederländern schafft er auf Anhieb den Sprung zum Stammspieler. In seiner Debüt-Saison absolvierte er 31 Spiele für den Eredivisie Klub, in denen er starke acht Tore schoss und fünf weitere auflegte. Und auch in seiner zweiten Saison war er für die Arnheimer ein absoluter Leitungsträger. In 33 Spielen erzielte er zwei Tore und lieferte zwölf Vorlagen.
Rashica passt perfekt ins Anforderungsprofil
Und genau da soll er auch an der Weser ansetzen. Bei den Bremern hakt es momentan noch in der Offensive. Bislang hat der Tabellensechzehnte erst 16 Tore erzielt und liegt zusammen mit dem Hamburg SV und dem VfB Stuttgart auf dem vorletzten Platz in dieser Statistik. Rashica soll dafür sorgen, mehr Gefahr ins Bremer Offensivspiel zu bringen. Henk Fraser, Trainer von Vitesse Arnheim, ist voll des Lobes für seinen ehemaligen Schützling: „Er war die ganze Saison unser bester Angreifer. Ich glaube, er war an 70 Prozent unserer Tore beteiligt, und er war der Junge, der die meiste Gefahr ausstrahlte“, wird der 51-Jährige in niederländischen Medien zitiert.
„Nach dem Ausfall von Fin haben wir nach einem Spieler geschaut, der eine gewisse Geschwindigkeit und ähnliche Spielanlagen in der Offensive mitbringt. Milot ist ein Spieler, der genau in dieses Anforderungsprofil passt und uns sofort weiter hilft“, äußerte sich Sportdirektor Frank Baumann zum Neuzugang. Dies beschreibt Rashicas Stärken ganz gut. Er ist sehr schnell, technisch stark und sucht gerne das Dribbling. Dabei beeindruckt er mit einem großen Repertoire an Tricks, welches es ihm auch erlaubt, sich aus engen Situationen zu befreien.
Diese Fähigkeiten kann er am besten auf seiner angestammten Position auf der rechten offensiven Außenbahn ausspielen. Dabei läuft er am liebsten die Außenlinie hoch und bringt dann die Flanke oder legt den Ball zurück auf die Linie des Sechzehnmeter-Raums. Selten zieht er in die Mitte. Besonders bei Kontern kann er diese Stärken umsetzen und passt daher sehr gut ins Bremer Spiel, welches oftmals darauf ausgelegt ist, schnell umzuschalten und so den Gegner bei Ballverlust zu überrumpeln. Auch im Pressing setzt er die gegnerischen Verteidiger immer wieder blitzartig unter Druck und kann so für schnelle Ballgewinne sorgen.
Soforthilfe oder Perspektivspieler?
Es bleibt abzuwarten, wie die ersten Spiele des Rechtsaußen verlaufen und ob er für Werder eine Soforthilfe im Abstiegskampf darstellt oder eher als Perspektivspieler gezählt werden kann. Für die Grün-Weißen wäre es wichtig, wenn Ersteres eintrifft und er ähnlich wie Neuzugang Jiri Pavlenka einschlägt. Für Rashica selbst „ist der Wechsel zu Werder ein bedeutender Schritt. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Situation als Team schnell verbessern können und ich mich persönlich hier optimal weiterentwickeln kann.“