Mainz gegen Wolfsburg: Wer schießt sich aus der Krise?
Beim VfL Wolfsburg beginnt eine neue Zeitrechnung. Die Partie am Freitagabend beim 1. FSV Mainz 05 ist die erste nach dem Rücktritt von Trainer Martin Schmidt. Gleichzeitig markiert sie das Debüt von Bruno Labbadia auf der Bank der Wölfe. Nach zuletzt drei Niederlagen soll der neue Coach das Team aus der Krise führen. Ein Punkt trennt den VfL nur noch vom Relegationsplatz und damit auch von den Mainzern, die sich ihrerseits berechtigte Hoffnungen machen, mit einem Sieg am Freitag endlich wieder auf einen Nichtabstiegsplatz zu klettern.
Auf den Erfolg gegen Berlin aufbauen
Immerhin gelang den Rheinhessen am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC Berlin der langersehnte, erste Auswärtssieg der Saison. Beim 2:0 gegen die alte Dame spielte die Defensive endlich mal fehlerfrei und war so der Schlüssel zum Erfolg. Zudem ließ Doppeltorschütze Robin Quaison Torjäger-Qualitäten durchblitzen und avancierte zum Matchwinner. Sollten die Mainzer es schaffen, gegen den VfL Wolfsburg eine Serie zu starten, könnten sie an den Wölfen vorbeiziehen und den Relegationsplatz verlassen. All das ist für Trainer Sandro Schwarz jedoch noch kein Grund, in Euphorie zu verfallen. „Wichtig sind für uns ausschließlich Ruhe und Sachlichkeit, keine Rechenspiele. Mit Beginn der neuen Woche war das letzte Spiel abgehakt. Ich habe keine gelöste, sondern vielmehr eine konzentrierte Atmosphäre wahrgenommen“, mahnt der Coach, dass seine Spieler sich nicht auf dem Erfolg gegen Berlin ausruhen.
Die Vorbereitung auf das richtungsweisende Spiel dürfte sich für Schwarz und sein Team allerdings schwierig gestalten. Hinter Gegner Wolfsburg steht nämlich nach dem Trainerwechsel unter der Woche ein großes Fragezeichen. Der wichtigste Faktor wird sein, ob die Wölfe durch den Rücktritt von Ex-Coach Martin Schmidt verunsichert auftreten oder ob es der neue Trainer Bruno Labbadia bereits schafft, die Mannschaft entscheidend zu motivieren.
Bringt Labbadia das Ende der Krise?
Dass die Aufgabe keine leichte wird, ist Labbadia ob der Kürze der Vorbereitungszeit bewusst. Deshalb will er bei seinen Spielern erst einmal etwas Selbstvertrauen aufbauen, ohne sie gleich zu sehr unter Druck zu setzen. „Was ich der Mannschaft mitgeben möchte, ist eine gute Organisation und Kompaktheit. Wir werden versuchen, ein gutes Passspiel aufzuziehen und mutig vor dem Tor zu sein. Ich gehe nicht davon aus, dass Freitag gleich alles funktioniert. Aber ich will dem Team Sicherheit geben und werde es in allen Belangen unterstützen. Ich möchte in erster Linie, dass wir angesprochene Dinge umsetzen und geschlossen auftreten – unabhängig vom Ergebnis“, zeigt sich der Trainer verständnisvoll, obwohl ihm ein Sieg zum Start seiner Amtszeit natürlich lieber wäre.
Erschwerend kommt bei den Wolfsburgern hinzu, dass sich das Lazarett einfach nicht lichten will. Sage und schreibe zehn Spieler könnten verletzungsbedingt ausfallen. Außerdem fehlt auch noch Maximilian Arnold, der eine Gelbsperre absitzen muss.
Wölfe nach wie vor mit Verletzungssorgen
Bei Paul Verhaegh, Yunus Malli und Admir Mehmedi werden die Teamärzte der Wölfe kurzfristig entscheiden müssen, ob die Fitness für einen Einsatz ausreicht. Klar ist dagegen, dass Jakub Blaszczykowski, Marcel Tisserand, Yannick Gerhardt und Sebastian Jung neben anderen weiterhin nicht bei der Krisenbewältigung helfen können.
Wesentlich besser sieht es in dieser Hinsicht bei den Mainzern aus. Lediglich Stammkeeper René Adler, der mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hat, und Levin Öztunali müssen am Freitagabend zuschauen. Allerdings stand Ersatztorhüter Robin Zentner auch vergangene Woche bereits zwischen den Pfosten, weshalb diese Personalie Sandro Schwarz keine größeren Kopfschmerzen bereiten sollte.
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FSV Mainz 05: Zentner – Balogun, Bell, Diallo – Brosinski, Holtmann – N. de Jong – Gbamin, Latza – Quaison, Berggreen
VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Bruma, Knoche, Itter – Guilavogui, Bazoer – Steffen, Didavi, Malli – Origi
Fakten zum Spiel
- Anpfiff: Freitag, den 23.02.2018, um 20:30 Uhr
- Stadion: Opel Arena, Mainz
- Schiedsrichter: Bastian Dankert (SR), René Rohde (SR-A. 1), Markus Häcker (SR-A. 2), Florian Badstübner (4. Offizieller), Wolfgang Stark (VA), Sven Waschitzki (VA-A)
- Bilanz gegeneinander: 6-9-8 bei 34:34 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Mainz: 3-4-4 bei 13:11 Toren