Setzt der BVB seine Serie gegen Hoffenheim fort?
Am letzten Spieltag der vergangenen Saison bezwang die TSG 1899 Hoffenheim ihren Kontrahenten aus Dortmund überzeugend mit 3:1. Wenn es nach Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann geht, könnte die kommende Partie der beiden Champions-League-Teilnehmer ähnlich verlaufen. Doch der BVB kommt mit einem neuen Trainer, einigen neuen Spielern und einer veränderten Philosophie in den Kraichgau.
Favre und Zorc fordern Geduld ein
Nach der enttäuschenden letzten Saison, hat Borussia Dortmund mit guten Ergebnissen in der laufenden Spielzeit, wieder in die Spur gefunden. In der Bundesliga steht man mit sieben Punkten aus drei Spielen auf Platz zwei, im DFB Pokal erreichte man die zweite Runde und auch in Champions League ist dem BVB mit dem 1:0-Sieg in Brügge der Start gelungen. Beim reinen Blick auf die Resultate läuft in Dortmund also alles nach Plan.
Wenn man die bisherigen Spiele jedoch genauer betrachtet, fällt auf, dass der BVB noch große Probleme im Spiel nach vorne hat. Beim Pokalspiel gegen Fürth lagen die Schwarz-Gelben lange mit 1-0 hinten. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit konnten sie sich mit einem Tor nach einem Eckstoß in die Verlängerung retten und das Spiel für sich entscheiden. Auch in der vergangenen Champions-League-Partie gegen den FC Brügge war der Sieg der Borussia glücklich. Die Belgier waren, besonders in der ersten Halbzeit, die bessere Mannschaft. Sie ließen im kompletten Spiel nur zwei Torschüsse der Dortmunder zu, einer davon traf auf sehr glückliche Art und Weise, drei Minuten vor Ende der Partie, das Tor der Gastgeber.
Angesprochen auf diese Probleme zeigen sich die Verantwortlichen gelassen. „Es war uns klar, als wir vor der Saison von einem Neustart sprachen, dass wir Zeit benötigen,“ äußerte sich Sportdirektor Michael Zorc zu diesem Thema. Auch Trainer Lucien Favre fordert Geduld ein. „Wir brauchen Zeit. Es dauert nicht nur eine, zwei oder drei Wochen,“ antwortete der Schweizer auf die Frage, ob seine Offensive ihm Sorgen bereite.
BVB mit Respekt vor Hoffenheim
„Sie spielen sehr oft im 3-5-2 und sind brandgefährlich auf der Seite und haben auch vorne viel Power,“ so analysierte Favre die Spielweise der Hoffenheimer. Außerdem lobte Favre die saubere Spielanlage der TSG. Sie seien sehr schwer zu pressen, da sie den Ball gerne auf ihre großen Stürmer schlagen. Von dort versuchen sie den Ball auf ihre sehr hoch aufgerückten Außenverteidiger abzulegen und über die Flügel anzugreifen. Man sollte also wieder eine sehr kontrollierte und nicht zu offensive Ausrichtung des BVB erwarten.
Nagelsmann: „Wir haben eine Idee, die uns erlaubt zu gewinnen“
Die bisherige Saison der Hoffenheimer ist ein Gegenentwurf zur Saison des BVB. Man zeigte teils sehr gute Leistungen, konnte dies aber nicht immer in Punkte umwandeln. Nach der Auftaktniederlage gegen den FC Bayern gewann man am zweiten Spieltag überzeugend gegen Freiburg. Am dritten Spieltag zeigten die Mannen von Julian Nagelsmann eine gute Vorstellung gegen den Aufsteiger Düsseldorf. Die Kraichgauer hatten deutlich mehr Chancen als ihr Gegner, scheiterten aber an ihrer katastrophalen Chancenverwertung und verloren das Spiel mit 2-1. Auch im Auftaktspiel der Champions League überzeugte die TSG. Überraschend holte man einen Punkt gegen den Favoriten aus Donetsk, mit etwas mehr Glück wären sogar drei Punkte möglich gewesen.
Für die kommende Partie gegen Borussia Dortmund zeigt sich Julian Nagelsmann zuversichtlich: „Wir haben eine Idee die uns erlaubt zu gewinnen.“ Wie diese Idee im Detail aussieht, wollte der Trainer jedoch nicht verraten. Man kann die TSG aber wieder in ihrem üblichen 3-5-2 erwarten. Ob sie dieses Offensiv oder Defensiv interpretieren, bleibt abzuwarten.
Die große Rotation?
Beide Mannschaften haben einen sehr vollgepackten Spielplan. Mit Blick auf die vielen Spiele unter der Woche kann man Veränderungen in der Startelf beider Teams erwarten. Beide Trainer kündigten auf den Pressekonferenzen an zu rotieren. Beim BVB fehlen nur die beiden länger verletzten Ömer Toprak (Muskelfaserriss) und Raphael Guerreiro (Oberschenkelverletzung). Ob Neuzugang Paco Alcacer spielen kann, ist noch fraglich. Auch die beiden Nationalspieler Julian Weigl und Mario Götze haben es leistungsbedingt nicht ins Aufgebot der Westfalen geschafft. Bei der TSG Hoffenheim fehlen weiterhin einige Spieler. Der Trainer muss auf die Langzeitverletzten Kasim Adams (Außenbandriss), Benjamin Hübner (Gehirnerschütterung), Dennis Geiger (Oberschenkelverletzung), Lukas Rupp (Kreuzbandriss) und Nadiem Amiri (Ermüdungsbruch) verzichten. Die gegen Donetsk suspendierten Ishak Belfodil und Joshua Brenet stehen wieder zur Verfügung.
Voraussichtliche Aufstellungen
Hoffenheim: Baumann – Posch, Nordtveit, Vogt – Schulz, Bittencourt, Grillitsch, Kramaric, Kaderabek – Szalai, Joelinton
Dortmund: Bürki – Schmelzer, Diallo, Akanji, Piszczek – Dahoud, Witsel, Delaney – Reus, Philipp, Pulisic
Fakten zum Spiel
- Anstoß: Samstag, den 22.09.2018 um 15:30
- Stadion: Rhein-Neckar-Arena, Sinsheim
- Schiedsrichterteam: Harm Osmers (SR), Thomas Gorniak (SR-A. 1), Arne Aarnink (SR-A. 2), Rafael Foltyn (4. Offizieller), Christian Dingert (VA), Timo Gerach (VA-A)
- Bilanz gegeneinander: 5 – 7 – 10 bei 30:36 Toren
- Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Stuttgart: 4 – 4 – 2 bei 17:13 Toren