Der FC Bayern München und die fehlende neue Generation
Der FC Bayern wartet seit Jahren auf eine neue Generation. Nach Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, David Alaba und Thomas Müller kam nur noch wenig aus dem eigenen Nachwuchs nach. Zudem werden die Leistungsträger immer älter, die von außen gekommenen jungen Spieler kommen wenig zum Zug. Was muss sich ändern?
Alte Leistungsträger gesetzt
Die „alten“ Leistungsträger sind nach wie vor gesetzt. Manuel Neuer (32), Mats Hummels (29), Jerome Boateng (30), Javi Martinez (30), Franck Ribery (35), Arjen Robben (34), Thomas Müller (29) und Robert Lewandowski (30) bilden das Gerüst der Mannschaft, spielen in nahezu allen wichtigen Partien. Einziger echter Leistungsträger der jüngeren Generation ist Joshua Kimmich (23). Gegen Ajax spielte eine der ältesten Bayern-Mannschaften der letzten Jahre (durchschnittlich 29,9 Jahre alt). Es scheint, als wurde der Generationswechsel schlichtweg verpasst.
Spieler aus der eigenen Jugendakademie kamen schon sehr lange nicht mehr nach. Häufig ist das Problem, dass diese sich gegen die große Konkurrenz bei den Bayern nicht behaupten können. Zudem fehlte den Trainern oftmals der Mut, die jungen Spieler reinzuwerfen. Dies zeigt sich auch bei Niko Kovac. Trotz einiger Langzeitverletzungen und einem kleinen Kader kamen die jungen Spieler nur wenig zum Einsatz. Der Generationswechsel, der eigentlich diese Saison endgültig einsetzen sollte, hängt noch in der Schwebe. Natürlich hängt das auch mit den Verletzungen von Corentin Tolisso und Kingsley Coman zusammen, die beide exemplarisch für den Generationswechsel stehen sollen, zusammen. Dennoch scheint die Entwicklung beim FC Bayern derzeit gewissermaßen zu stagnieren.
Van Gaal: Generationswechsel verpasst
Im niederländischen TV äußerte sich auch ein Ex-Trainer des FC Bayern München zur aktuellen Situation. Dieser sagte laut dem „kicker“, dass die Mannschaft des FCB „immer älter“ werde, und es versäumt wurde, „die Mannschaft zu erneuern“. Damit trifft er die Problematik recht gut. Die Preise, die für Topspieler gezahlt werden müssen, steigen derzeit immer weiter. Da der FC Bayern aber bisher nicht bereit war, exorbitante Summen für einen Spieler zu bezahlen, setzte man weiterhin auf die alternden, vorhandenen Stars.
Noch funktioniert das halbwegs, aber es ist fraglich, wie lange das noch gut geht. Irgendwann werden auch Neuer, Hummels, Boateng, Lewandowski ihre Karriere beenden. Arjen Robben und Franck Ribery müssen sogar wohl schon bald ersetzt werden. Es gibt viele Baustellen beim FC Bayern. Erfolgt nicht bald ein Umdenken im Verein, könnte das schwerwiegende Konsequenzen haben. Bereits jetzt zeigen sich die Probleme immer wieder in der Champions League. Reiner Zufall ist es wohl jedenfalls nicht, dass Bayern mittlerweile fünf mal in Folge an einem spanischen Team in dieser scheiterte.