Michael Köllner über Ishak-Ausfall: „Das ist auch die Chance eines anderen“
Am kommenden Sonntag gegen Eintracht Frankfurt muss der 1. FC Nürnberg auf seinen Mittelstürmer Mikael Ishak verzichten. Alles deutet darauf hin, dass Michael Köllner dem jungen Törles Knöll das Vertrauen für einen Startelf-Einsatz schenkt. Der 21-Jährige ersetzte Ishak bereits gegen die TSG 1899 Hoffenheim, als dieser aufgrund seiner Verletzung ausgewechselt werden musste.
Ishaks Verletzungshistorie
Der Ausfall von Ishak ist für ganz Nürnberg ein Schock. Als sich nach dem Hoffenheim-Spiel herausstellte, dass die Innenbandverletzung des Mittelstürmers doch schlimmer als erwartet ist, weckte das bei so manch einem Franken schlechte Erinnerungen: Bereits in der vergangenen Saison verletze sich Ishak ebenfalls am Knie, verpasste durch seinen Innenbandriss damals sechs Spiele. Die offensivstarken Nürnberger verloren damals ihre Form, erzielten in den angesprochenen sechs Partien nur fünf Tore und gewannen gerade einmal eins davon.
Kein Wunder also, wenn man beim Thema Ishak und Innenband in Nürnberg hellhörig wird. Dabei ist die genaue Verletzungsdauer noch nicht festzustellen. Zwischen zwei und sechs Wochen stehen im Raum, genaueres wird man wohl erst in den kommenden Wochen feststellen können.
Köllner ist dennoch optimistisch
Dass Ishak für die komplette Mannschaft enorm wichtig ist und für Michael Köllner als Schlüsselspieler gilt, ist kein Geheimnis. Ebenso ist bekannt, dass der Nürnberger Trainer durch und durch ein Optimist ist. Daher hofft der Oberpfälzer insgeheim schon auf ein Comeback im übernächsten Spiel gegen den FC Augsburg.
Gegen Frankfurt am kommenden Spieltag muss sich der Coach jedoch eine andere Lösung ausdenken. Auch hier sieht er wie immer optimistisch auf die Ausgangssituation: „Das ist auch die Chance eines anderen“, sagt er gegenüber dem „kicker“. Dieser könnte am Sonntag zum Beispiel Törles Knöll sein. Bereits am vergangenen Spieltag ersetze er Ishak ab der 41. Minute, als dieser verletzt ausgewechselt werden musste.
Knöll – das schlummernde Talent
Törles Knöll, geboren in Dieburg bei Darmstadt, kam im Sommer als großes Talent nach Nürnberg. Über die Jugendmannschaften von Darmstadt, Frankfurt und Mainz fand er den Weg zur zweiten Mannschaft des Hamburger SV. Hier wurden die fränkischen Scouts auf ihn aufmerksam und holten ihn im Sommer ablösefrei zum Club. Andreas Bornemann, Sportvorstand beim FCN, bezeichnete den 21-Jährigen im Sommer „als Mittelstürmer mit großem Potential“.
Dieses Potential besitzt er ohne Frage. In der Regionalliga erzielte er für die Reserve des HSV 38 Tore in 62 Einsätzen. Beim Club wurde er bereits sechs mal eingewechselt und erzielte gegen Hannover 96 sein erstes Bundesligator, bereitete sogar einen weiteren Treffer vor. Auch wenn er noch nicht zu 100 Prozent in der ersten Liga angekommen ist, hat er bereits seinen Torinstinkt aufblitzen lassen.
Dass der junge Stürmer noch einiges lernen muss, ist ihm bewusst. Am liebsten schaut er sich dabei seinen Konkurrenten an. „Alleine, was das Behaupten von Bällen anbelangt wie auch das Timing beim Anlaufen der Abwehr, kann ich mir unheimlich von Mikael abschauen“, sagt Knöll über Ishak. Am Sonntag gegen Frankfurt wird Köllner aller Voraussicht nach auf seinen jungen Mittelstürmer setzen. Dann hat er die Chance, es wie sein Lehrmeister machen zu dürfen und das Max-Morlock-Stadion mit seinen Toren zum Kochen zu bringen.