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1. FC Nürnberg

Hält der Club die Klasse? Der FCN im Check

Aufstieg, Euphorie, Begeisterung, gedämpfte Stimmung, beim Club geht es seit Mai diesen Jahres ganz schön rund. Nach einem ordentlichen Saisonstart lief es für den FCN in letzer Zeit nicht mehr ganz so gut. Ob der Club trotzdem das Zeug hat, um auch im nächsten Jahr Bundesliga zu spielen, lest ihr hier!

Moral und Teamgeist als Trümpfe

Der Teamgeist stimmt. Das haben die Nürnberger in dieser Saison schon häufiger bewiesen. Nach Rückständen gegen Mainz, Bremen oder Augsburg konnte der Club noch ein Unentschieden erkämpfen, nach dem katastrophalen Auftritt in Dortmund folgte mit dem klaren Sieg gegen Düsseldorf (3:0) eine starke Antwort.

Das zeigt, dass die Einstellung des jungen Nürnberger Teams stimmt. Der Kern der Mannschaft ist der gleiche wie in der vergangenen Aufstiegssaison, schon hier war der Team Spirit ausschlaggebend für den Aufstieg. Die Mannschaft um Kapitän Hanno Behrens, welcher die zentrale Rolle als Leader perfekt ausführt, wirkt stimmig und dynamisch, viele Spieler verstehen sich auch privat sehr gut, wie aus sozialen Netzwerken herauszulesen ist.

Zum stimmigen Gesamtbild gehören auch die Fans, für die der langersehnte Aufstieg wie eine Art Entfesselung schien. Der Support der Nürnberger Fans ist ohnehin außergewöhnlich gut, seit Mai allerdings ist die Stimmung noch einen Tick gehobener. Die Fans unterstützen ihre Mannschaft Auswärts, zum Beispiel am vergangenen Wochenende in Augsburg (ca. 4.500 Gästefans), wie zu Hause.

Heimstärke als Schlüssel zum Erfolg

Vor allem aber bei Heimspielen ist die Unterstützung der Fans wichtig. Acht ihrer aktuell zehn Punkte holten die Nürnberger im heimischen Max-Morlock-Stadion. Die Heimstärke ist einer der Schlüssel zum Klassenerhalt.

Daher stehen vor der Winterpause noch einige, sehr entscheidende Spiele für den Club auf dem Programm. Den meisten Franken ist bewusst, das die Zähler gegen den Abstieg wohl kaum in München oder gegen Leverkusen geholt werden können, um so wichtiger ist es, gegen die vermeintlich schwächeren Teams zu Punkten.

Bis Weihnachten kommen noch Stuttgart, Wolfsburg und Freiburg nach Nürnberg. Hier muss der Club seine Heimstärke beweisen und Punkten, da die Auswärtsspiele auf Schalke, in München und Gladbach, sowie das Montagsspiel gegen Leverkusen wohl zu große Aufgaben darstellen.

Den Extremfall angenommen, der Club würde in den besagten Heimspielen neun Punkte holen und Auswärts ohne Erfolg bleiben, so würde man am Ende der Hinrunde auf 19 Zähler kommen. Hochgerechnet wären das 38 Punkte am Saisonende, was gewöhnlich für Platz 15 reichen müsste.

Doch soweit die Spekulationen, erstmal müssen in den wichtigen Spielen Punkte her, am besten gleich drei. Los gehts am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen den Tabellenletzen aus Stuttgart.

Quantität statt Qualität

In Nürnberg stehen schon seit vielen Jahren wenig finanzielle Mittel zur Verfügung. Das Konzept, junge Spieler aufzubauen, wie es aktuell bei Eduard Löwen sehr gut funktioniert, ergibt natürlich Sinn. Dennoch ist es wichtig, dass den jungen Spielern auch erfahrene Bundesligaprofis zur Seite stehen. Aufgrund der begrenzten Möglichkeiten wurde jedoch im vergangenen Sommer kein namhafter Transfer getätigt. Mit Virgil Misidjan, Mattheus Perreira und Yuya Kubo kamen drei realativ junge, aber vor allem Bundesliga unerfahrene Spieler nach Nürnberg.

Robert Bauer und Christian Mathenia hingegen konnten bereits bei Ingolstadt und Bremen, bzw. Darmstadt und Hamburg Bundesliga-Erfahrung sammeln, genau das was der Club braucht, denn selbst die routinierten Akteure wie Georg Margreitter, Ewerton oder Hanno Behrens haben vor dieser Saison noch nie erstklassig in Deutschland gespielt.

Eine daraus resultierende Folge ist die fehlende Qualität in der Spitze des Kaders. Das beste Beispiel dafür: Der Ausfall von Mikael Ishak. Zwar stehen mit Törles Knöll, Adam Zrelak, der seinen Job überraschend gut erledigte (zwei Tore gegen Frankfurt und Rostock), Federico Palacios und Kubo genügend Alternativen für das Sturmzentrum zur Verfügung, doch hat keiner von ihnen die Qualität, Ishak über längere Zeit zu ersetzen.

Was aufgrund der Unerfahrenheit vieler junger Spieler dazukommt ist, dass den Nürnbergern auch manchmal die Cleverness fehlt, einen Vorsprung, wie gegen Frankfurt, auch über 94 Minuten ins Ziel zu bringen.

Fazit

Der Club muss also zusehen, dass die Heimspiele gegen Tabellennachbarn gewonnen werden und der Mannschaftsgeist, sowie die Unterstützung der Fans bestehen bleibt. Mit zunehmender Erfahrung kommt dann hoffentlich auch die Cleverness dazu, einen Sieg auch spät nicht mehr aus der Hand zu geben.

Sollten sich die Verletzungssorgen der Franken also im Rahmen halten und der Zusammenhalt bestehen bleiben, dann darf sich jeder Nürnberg-Fan berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.