Hoeneß kündigt Umbruch bei Bayern an – wie könnte dieser aussehen?
Gestern verlor der FC Bayern München mit 2:3 bei Borussia Dortmund. Heute äußerte sich nun Uli Hoeneß gegenüber „sky sport“ zu den Themen Wintertransfers und Umbruch. Er sagte folgendes: „Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, sicherlich das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern“. Wie könnten die Veränderungen konkret aussehen?
Neuer Ersatzkeeper?
Im Tor wird sich wohl eher weniger verändern. Manuel Neuer wird aller Voraussicht nach als Nummer eins verbleiben. Lediglich dahinter könnte es zu Veränderungen kommen. Sven Ulreich blieb in dieser Saison bisher noch komplett ohne Einsatz. Dabei hatte er eigentlich mehr Spielzeit eingefordert, nachdem er in der letzten Saison gesetzt war, weil Manuel Neuer verletzt war. Selbst im Pokal gegen Drochtersen-Assel und den SV Rödinghausen ließ Niko Kovac Ulreich nicht ran. Dementsprechend ist zu erwarten, dass er im nächsten Sommer den Verein verlässt. Über mögliche neue Ersatzkeeper wurde bereits spekuliert, eine Möglichkeit wäre aber auch, auf den jungen Christian Früchtl als zweiten Torwart zu setzen. Das wäre allerdings angesichts der Bayern-Personalpolitik der letzten Zeit eher überraschend.
Umbruch in Teilen der Verteidigung
In der Verteidigung ist mit einem Umbruch durchaus zu rechnen. Jerome Boateng könnte den Verein verlassen. Dass er an einem Wechsel durchaus Interesse zeigt, stellte er im vergangenen Sommer klar. Aufgrund zahlreicher Verletzungen kann er seit einiger Zeit nicht mehr an seine alten Leistungen anknüpfen. Dementsprechend könnte er durchaus ein Opfer des Bayern-Umbruchs werden. Gerade angesichts dessen, dass mit Niklas Süle der designierte Nachfolger unter Vertrag steht. Für die Innenverteidigung sind Spieler wie Benjamin Pavard und Matthijs De Ligt Thema. Beide würden die Innenverteidigung enorm verjüngen, ohne, dass ein allzu großer Qualitätsverlust zu erwarten wäre. Mats Hummels wird dem Verein wohl als erfahrene Konstante erhalten bleiben.
Auch Rafinha könnte den Verein verlassen. Sein Kontrakt läuft nur noch bis 2019. Eine weitere Verlängerung ist zwar möglich, wäre aber wohl gerade angesichts des eh schon überalterten Kaders des FC Bayern München wohl das falsche Signal. Joshua Kimmich und David Alaba werden sicherlich bleiben. Möglich wäre aber, dass Joshua Kimmich als defensiver Mittelfeldspieler eingeplant wird. So oder so werden wohl mindestens einer, eher aber zwei Außenverteidiger zum FC Bayern München wechseln. Kandidaten gibt es viele, interessant wäre sicherlich beispielsweise Philipp Max, der beim Ligakonkurrenten FC Augsburg überzeugt.
Ende von „Robbery“ 2019 zu erwarten
Im zentralen Mittelfeld ist die Situation recht unübersichtlich. James Rodriguez könnte per Kaufoption fest verpflichtet werden, möchte den Verein aber eigentlich lieber verlassen, da er nicht wie gewünscht zum Zug kommt in dieser Saison. Thiago und Javi Martinez wären ebenfalls Kandidaten für einen Wechsel, könnten aber auch bleiben. Zudem ist Thomas Müller bei Weitem nicht mehr so unumstritten wie früher. Die eher jüngeren Akteure wie Leon Goretzka, Corentin Tolisso und Renato Sanches dürften allesamt den Bayern erhalten bleiben. Sollte sich einer oder mehrere der erstgenannten Spieler zu einem Wechsel entscheiden, könnte die Verpflichtung von Akteuren wie Piotr Zielinski oder Aaaron Ramsey ein Thema werden.
Auf dem Flügel muss es einen Umbruch geben. Die jungen Serge Gnabry und Kingsley Coman werden natürlich beim FC Bayern München bleiben, anders dürfte und sollte es bei Franck Ribery und Arjen Robben sein. Zumindest, wenn die Geschäftsführer der Münchner nach rationalen und nicht etwa emotionalen Gesichtspunkten handeln. Beide haben noch einen Vertrag bis 2019, werden dann aber 35 und 36 Jahre alt sein. Im Sommer dürfte der Zeitpunkt gekommen sein, an dem beide den Verein verlassen. Spieler wie Anthony Martial und Nicolas Pepe wurden bereits als mögliche Nachfolger ausgemacht.
Lewandowski steht außer Frage
Robert Lewandowski wird beim FC Bayern München bleiben, außer wenn er selbst einen Wechsel aktiv forciert. Im Verein gibt es kaum jemanden, der an seinen Qualitäten zweifelt. Back-Up Sandro Wagner könnte eventuell den Club verlassen, dann müsste ein guter Ersatzstürmer gefunden werden. Dass Sandro Wagner dieser generell sein kann, zweifeln schon länger viele an.
Insgesamt wäre ein echter Umbruch wohl tatsächlich nötig. Zudem wäre es wichtig, auch wieder mehr auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Die Durchlässigkeit von diesem zur ersten Mannschaft war in letzter Zeit nämlich viel zu groß. Je nach dem wie die Saison weiter verläuft, muss es eine sachliche und ausführliche Analyse geben. An dessen Ende könnten einige Veränderungen stehen. Vielleicht wären diese dann ja ähnlich erfolgreich, wie sie bisher in dieser Spielzeit bei Borussia Dortmund waren.