Hertha findet einen Abnehmer: Sinan Kurt nach Österreich
Sinan Kurt spielte mittlerweile schon seit genau drei Jahren bei Hertha BSC. Oder besser gesagt: Saß auf der Bank. Für die zweite Mannschaft. Ein Kapitel, was ohne wenn und aber als ein Missverständnis bezeichnet werden kann, findet nun sein Ende. Sinan Kurt wechselt zum Tabellenführer der zweiten österreichischen Liga, die WSG Wattens. Es bleibt ihm zu wünschen, dass er dort seine Karriere endlich in den Griff bekommt.
Einstiges „Jahrhunderttalent“
Sinan Kurt erlebte als er gerade einmal 17,18 Jahre alt war einen regelrechten Hype um seine Person. Er wurde als Jahrhunderttalent bezeichnet. Der FC Bayern München verpflichtete ihn, als er gerade 18 Jahre alt geworden war. Dies geschah nach einem langen Transfer-Hick-Hack, an dessen Ende die Bayern drei Millionen Euro Ablösesumme für Kurt an Borussia Mönchengladbach überwiesen. Sportdirektor Max Eberl war über diesen Wechsel damals alles andere als erfreut, landesweit wurde darüber diskutiert, dass die Bayern immer alles aufkauften.
Doch bereits zu Kurts Zeit bei Borussia Mönchengladbach hatte es mahnende Stimmen gegeben. Sinan sei zu schnell mit sich zufrieden, hole nicht das Maximum aus sich heraus, gebe nicht alles für den Fußball. Dass all diese Mahnungen tatsächlich letztendlich dazu führten, dass eines der vermeintlich größten Talente Deutschlands scheitern würde, schien der FC Bayern damals nicht zu glauben. Allerdings kam Kurt nur ein einziges Mal für die Bayern in der Bundesliga zum Einsatz, ehe er 2016 für gerade einmal 500.000 Euro zu Hertha BSC wechselte. Die Bayern sicherten sich damals eine Rückkaufsklausel, von der sie nie Gebrauch machten.
Kurt nutzt Chance um Chance bei Hertha nicht
Sinan Kurt wollte seine Karriere bei Hertha BSC in den Griff bekommen und endlich durchstarten. Doch das schaffte er auch in Berlin nicht. Stattdessen fiel er immer wieder nur durch Disziplinlosigkeiten auf. Er hielt sich im Urlaub nicht an gegebene Trainingsprogramme, kehrte mit Übergewicht zurück, ging die Trainingseinheiten nicht mit vollem Elan an. Sein Trainer, Pal Dardai, gab ihm Chance um Chance, Kurt wusste diese aber nicht zu nutzen. Im Sommer war es Dardai schließlich zu viel: Er versetzte ihn endgültig zur zweiten Mannschaft von Hertha. Für diese lief Kurt in der laufenden Spielzeit insgesamt sieben Mal auf, blieb in der Regionalliga Nordost wohlgemerkt aber ohne einen eigenen Treffer, legte lediglich zwei Tore vor.
Die Macher von Hertha BSC sind nun sicherlich froh, dass Sinan Kurt den Verein verlässt. Durch sein Verhalten hatte er bei Hertha immer wieder für Unruheherde gesorgt. Jetzt wechselt er zum Tabellenführer der zweiten österreichischen Liga, der WSG Wattens. Die Verantwortlichen dort freuen sich über den Transfer: „Er kann kicken und kann unser Ass im Aufstiegskampf sein. Wir sind froh, dass er sich uns anschließt“, so der Trainer der Österreicher, Thomas Silberberger laut „transfermarkt„. Es ist wohl die allerletzte Chance, die Sinan Kurt hat. Nutzt er diese nicht, dürfte es mit dem Traum Profifußballers für ihn endgültig vorbei sein.