2:3 nach 2:0: HSV vergeigt sicheren Heimsieg gegen Darmstadt
Der Hamburger SV hat den Sprung zurück an die Tabellenspitze verpasst. Vor 54.668 Zuschauern gaben die Rothosen im eigenen Stadion eine 2:0-Führung aus der Hand und kassierten in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zur Niederlage. Während die Wolf-Elf die erste Halbzeit noch klar dominierte, mussten die HSV-Fans später zittern und wurden enttäuscht. Die Lilien hingegen bejubelten einen nicht unverdienten Auswärtssieg. Sie können sich mit den drei Punkten erst einmal aus dem Abstiegskampf befreien.
Jatta eröffnet per Kopf – Lasogga legt nach
Die Rothosen erwischten den besseren Start. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Douglas Santos das Leder nach einem Freistoß nur an den Querbalken ballerte. Die Hamburger suchten von Beginn an den Weg nach vorne und wurden bereits nach fünf Minuten belohnt. Nach einem Santos-Eckball stand Bakery Jatta im Strafraum richtig und brachte das Leder per Kopf in den Maschen unter (5.). Und die Wolf-Elf drückte schnell auf den zweiten Treffer, hatte die Gäste aus Darmstadt voll im Griff. Wieder war Jatta über links durch, diesmal brachte der Gambier die Pille scharf auf den Elfmeterpunkt. Dort wartete Narey, der aus elf Metern aber an D98-Schlussmann Heuer Fernandes scheiterte (7.). Beteiligt war Narey auch in der nächsten Szene, die den Gastgebern das 2:0 einbringen sollte. Der 24-Jährige wurde im Strafraum von Mathias Wittek zu Fall gebracht und Referee Florian Badstübner zeigte berechtigterweise auf den Punkt. Pierre Michel Lasogga legte sich die Kugel zurecht und netzte zum 2:0 für die Wolf-Elf ein (16.).
Und die Gäste? Bekamen erst danach die Partie etwas besser in den Griff und kamen auch zur ersten Chance. Marvin Mehlem zielte aber zu genau und setzt seinen Abschluss links am HSV-Kasten vorbei (20.). In der Folge bekamen die Lilien zwar mehr Struktur in das eigene Spiel und konnten die Rothosen großenteils vom eigenen Kasten fern halten, zu eigenen Gelegenheiten kamen die Grammozis-Schützlinge allerdings ebenfalls nicht mehr. Und deshalb ging es mit dem 2:0 für die Gastgeber zurück in die Kabinen.
D98 plötzlich zurück – Mehlem mit dem späten 2:3
Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten dann wieder die Gäste aus Darmstadt. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff wurde Marvin Mehlem auf die Reise geschickt, tauchte alleine vor Julian Pollersbeck auf und vollstreckte eiskalt zum 1:2-Anschluss (51.). HSV-Coach Hannes Wolf reagierte deshalb und brachte Tatsuya Ito für Khaled Narey in die Partie, der auch gleich die erste Chance hatte. Santos bediente den kleinen Japaner, der seinen Abschluss allerdings rechts am Kasten vorbeisetzte (60.). Die Wolf-Elf drückte nun auf die Entscheidung. Douglas Santos machte den Weg in die Tiefe und zog aus halblinker Position ab. Heuer Fernandes konnte das Leder erst im Nachfassen klären (67.).
Doch die Lilien blieben weiterhin gefährlich – und hatten den Torschrei auf Lippen. Nach einem Ballverlust von Lewis Holtby landete die Murmel über Umwege auf dem Schlappen von Yannick Stark, der aus 18 Metern zentraler Position einfach mal abzog. Die Kugel klatsche gegen den Pfosten, Dusel für die Rothosen (70.). Diesen Dusel hatten die Gastgeber in der 82. Minute nicht mehr. Da war es Tobias Kempe, der einen Freistoß über die HSV-Mauer hinweg in die Maschen drückte. Der nicht einmal unverdiente Ausgleich für die Gäste, in den zweiten Durchgang deutlich mehr investiert hatten. Zwar warfen die Gastgeber in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, zu einem Siegtreffer reichte es aber nicht mehr. Ganz im Gegenteil: In der 92. Spielminute dribbelte sich der Darmstädter Marvin Mehlem durch die Hamburger Hintermannschaft und versenkte den Ball von der Strafraumkante unhaltbar flach im Tor.