Nürnberg: Wer beerbt Bornemann? – Vieles spricht für Markus Krösche
Der 1.FC Nürnberg hat am Wochenende ein echtes Endspiel vor der Brust. Bei einer Niederlage gegen den VfB Stuttgart wäre das letzte Fünkchen Resthoffnung auf den Klassenerhalt erstickt. In die Partie gegen die Schwaben wird der Club wohl wie zuletzt ohne das Wissen gehen, wer der neue Sportvorstand wird. Markus Krösche gilt seit geraumer Zeit als heißester Kandidat, zum Vollzug kam es bisher allerdings nicht.
Dank Krösche: Paderborn im Rausch
Seine Manager-Qualitäten hat Krösche als beim SC Paderborn eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit geringen finanziellen Möglichkeiten formte der 38-Jährige inerhalb von zwei Jahren aus einem abstiegsbedrohten Drittligisten eine Mannschaft, die derzeit sogar um den Aufstieg in die 1.Bundesliga mitspielt. Und das nicht irgendwie, sondern mit begeisterndem Angriffsfußball. Die Ostwestfalen liegen aktuell nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz und stellen hinter Köln mit 61 Toren zudem die zweitbeste Offensive der Liga.
Der langjährige Paderborn-Profi Krösche darf getrost als Architekt des Erfolges bezeichnet werden. Der traditionsreiche 1.FC Nürnberg würde den gebürtigen Hannoveraner daher gerne nach Franken lotsen. Doch obwohl die Gerüchte um einen Wechsel bereits seit knapp zwei Wochen anhalten, zieht sich die Sache hin. Unter anderem der „kicker“ berichtet davon, dass sich Krösche am Mittwoch, einen Tag nach dem Pokalspiel der Paderborner, entscheiden wollte. Eine offizielle Stellungnahme blieb von Seiten aller Parteien bisher jedoch aus.
Warum wird kein Vollzug vermeldet?
Unmittelbar vor der Paderborner 0:2-Pleite im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV am vergangenen Dienstag stand Krösche den Sky-Reportern dann Rede und Antwort. „Erst einmal liegt der Fokus hier auf dem Spiel, alle anderen Dinge wird man dann sehen“, äußerte er sich bezüglich seiner Zukunft diplomatisch. Für viele Beobachter ein klares Indiz dafür, dass Krösche sich nicht klar zu den Paderbornern bekennt und den Verein daher bald verlassen wird.
An der Pader wissen sie schließlich um die Begehrtheit ihres langjährigen Kapitäns und Rekordspielers, der von 2015 bis 2017 neben Roger Schmidt in Leverkusen als Co-Trainer fungiert hatte. Im vergangenen Jahr hatte bereits der Hamburger SV Interesse gezeigt. Möglicherweise traut sich Krösche den Sprung zu einem emotional aufgeladenen Traditions-Verein wie dem 1.FC Nürnberg noch nicht zu. Andererseits ist Paderborn drauf und dran ins Oberhaus aufzusteigen, während der Club ab nächster Saison wohl das Ziel direkter Wiederaufstieg angehen dürfte. Ein weiterer Aspekt könnte seine Nachfolge in Paderborn sein, zu der sich Krösche womöglich verpflichtet sieht, sie selbst zu regeln.
Die Spur führt zu Krösche
Von den Nürnberger Verantwortlichen um Aufsichtsrat-Chef Dr. Thomas Grethlein hört man zu diesem Thema aktuell wenig bis gar nichts. Klarer positioniert sich derweil Paderborn Präsident Elmar Volkmann. „Ich wäre ein bisschen nervöser, wenn auf mich schon jemand zugekommen wäre. Aber weder von Herrn Krösche noch von irgendeinem Verein habe ich zu diesem Thema irgendeine Info“, stellte er im „Westfalen-Blatt“ klar.
Dennoch deutet beim Club alles auf Krösche hin. Nach „kicker“-Informationen würde er am Valznerweiher mit noch mehr Handlungsspielraum als sein Vorgänger Andreas Bornemann ausgestattet werden. Das bedeuetet nicht nur, dass er seinen Kaderplaner mit dem 49-jährigen Ex-Nürnberg-Profi Martin Przodziono selbst mitbringen darf, sondern dass er als neuer Sportvorstand des 1.FC Nürnberg auch das Nachwuchsleistungs-Zentrum nach seinen Vorstellungen umgestalten darf. Aus dem Nürnberger Aufsichtsrat ist hinter vorgehaltener Hand zu vernehmen, dass der Deal bereits in trockenen Tüchern sei.