Drmic trifft auf alte Liebe: „In Nürnberg hat alles angefangen“
Für den 1.FC Nürnberg geht es gegen Borussia Mönchengladbach buchstäblich um alles. Sollte der Club sein letztes Heimspiel der Saison nicht gewinnen, ist der Abstieg unvermeidbar. Auf der Gegenseite kämpfen die krisengebeutelten Fohlen weiter um den Einzug ins internationale Geschäft. Für Josip Drmic ist die Reise nach Nürnberg eine ganz besondere Angelegenheit.
Drmic: „Ich weiß, wie hart das ist“
Der Stürmer der Gladbacher hatte schließlich bei den Franken seinen Durchbruch geschafft. In der Saison 2013/14 erzielte er 17 Treffer, so viele sind ihm seither nie mehr gelungen. „Das war eine der schönsten Zeiten meiner Karriere“, so Drmic auf der Vereinshomepage des 1.FC Nürnberg. „Das ging schon alles ganz schön schnell“, erzählt er. „Du kommst nach Deutschland, machst den großen Schritt und dann funktioniert es auch noch sehr gut. Es war einfach toll. Ich erinnere mich sehr gerne und sehr oft an dieses Jahr.“
Einziger Wermutstropfen: am Ende dieser Spielzeit stand der bislang letzte Abstieg des Clubs. „Ich habe es ja schon mal erlebt und ich weiß, wie enttäuschend und traurig das ist, wenn man dann in die Augen der Fans guckt. Ich würde es nicht gerne nochmal sehen, weil ich weiß, wie hart das ist.“ Es wäre bereits das neunte Mal, dass Nürnberg den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss, das wäre absoluter Rekord.
Nürnberg „wie eine kleine Heimat“
Da Nürnberg den letzten Abstieg erst im vergangenen Sommer wieder bereinigen konnte, wird Drmic nun zum ersten Mal als Gastspieler im Max-Morlock-Stadion auflaufen. „Das Spiel ist für mich etwas Besonderes, weil in Nürnberg alles angefangen hat“, gesteht er. „Nürnberg war für mich die erste Heimat in Deutschland. Der Verein hat mich aufgenommen, als ich noch sehr unbekannt war.“ Der Offensivmann war damals für 2,2 Millionen Euro vom FC Zürich an den Valznerweiher gewechselt.
„Ich erinnere mich immer gerne zurück an Nürnberg. Ich finde, Nürnberg ist eine der schönsten Städte in Deutschland und für mich immer noch wie eine kleine Heimat“, schwärmt der 26-Jährige. Auch fünf Jahre nach seinem Abschied hat Drmic „noch eine sehr starke Verbindung“ zum Club. Insbesondere „zu Teammanager Boban Pribanovic, mit ihm habe ich regelmäßig Kontakt.“ Außerdem hat der Schweizer auch „noch viele Freunde und Bekannte“ in Nürnberg.
Lässt Hecking Drmic von der Leine?
Drmic selbst wurde seit seinem Abgang aus Nürnberg nirgendwo wirklich glücklich. Weder in Leverkusen, noch in Gladbach oder während seiner Ausleihe zum Hamburger SV konnte der Angreifer an die Leistungen aus Nürnberger Tagen anknüpfen. Bei den Fohlen bleibt ihm zumeist nur die Zuschauerrolle. In dieser Bundesliga-Spielzeit stand er lediglich 39 Minuten auf dem Feld.
Zuletzt nutzte er jedoch das Momentum. „Dass ich das 2:2 gegen Hoffenheim erzielen konnte, war einfach ein tolles Gefühl, vor allem nach der für mich schwierigen Zeit.“ Drmic gibt daher nicht auf und will „auch weiter alles geben und weiter hart arbeiten, um vielleicht wieder eine Chance zu bekommen.“ Wenn es der ehemalige Club-Coach Dieter Hecking zulässt, wird Drmic seine alte Liebe Nürnberg womöglich in die zweite Liga schießen.