FC Bayern: Arp kann zum X-Faktor werden – Was passiert mit Boateng?
Aktuell weilt der FC Bayern zur Sommervorbereitung wieder in den USA. Am Mittwochmorgen (3 Uhr deutscher Zeit) findet das letzte Testspiel im International Champions Cup gegen den AC Mailand statt. Doch schon jetzt gibt es einige Gewinner der Vorbereitungsphase bei den Münchenern. Zu ihnen gehören vor allem auch Jann-Fiete Arp und Jérôme Boateng.
Ist Arp schon bereit für den FC Bayern?
Mit vielen Vorschusslorbeeren debütierte Fiete Arp im September 2017 in der Bundesliga für den Hamburger SV. Nachdem er vor allem in den U-Nationalmannschaften und den U17/U19-Bundesligen für viel Furore gesorgt hatte, durfte er im Derby gegen Werder Bremen erstmalig in der höchsten deutschen Spielklasse ran. In einer Minute Einsatzzeit konnte er logischerweise nicht viel von seinem Talent zeigen. Doch auch nach einer U17-Länderspielreise Arps schenkte ihm der damalige HSV-Trainer Markus Gisdol das Vertrauen. Der Mittelstürmer zahlte es ihm mit zwei Toren in zwei nacheinanderfolgenden Spielen zurück.
Folglich wurde der Hype um Arp immer größer, sodass auch viele Topvereine auf den Youngster aufmerksam wurden. Schließlich erhielt der FC Bayern den Zuschlag und verkündete den Wechsel des geborenen Schleswig-Holsteiners zu Beginn diesen Jahres. In der Zwischenzeit hatte sich der inzwischen 19-Jährige allerdings längst aus dem Fokus der Öffentlichkeit gespielt. Zwar absolvierte Arp bis heute 18 Bundesliga- und 17 Zweitligaspiele, an seinen furiosen Beginn konnte er allerdings nie wirklich anknüpfen (ein Tor und eine Torvorlage seitdem).
Kovač testet seinen Youngster auf mehreren Positionen
So dürften die Erwartungen an Arp wohl dementsprechend niedrig gewesen sein. Dennoch schenkte ihm Niko Kovač bei der laufenden USA-Reise bisher in beiden Spielen (gegen den FC Arsenal und Real Madrid) das Vertrauen und ließ ihn von Beginn an ran. Dabei lief er jeweils über die für ihn eher ungewohnten Außenpositionen auf. Kovač scheint einen Plan mit dem Youngster zu verfolgen und Arp passt sich dementsprechend an. „Er macht das gut, sein Engagement ist sehr gut. Wir wollen die Vorbereitung nutzen, ihn auf verschiedenen Positionen zu testen“, sagte der Bayern-Trainer gegenüber der „Bild“-Zeitung.
Arp selbst zeigte sich nach der Partie gegen Real Madrid noch etwas selbstkritischer. „Ich habe gemerkt, wo momentan noch meine Grenzen sind. Ob jetzt mit Ball oder ohne. Das Tempo war für den Moment noch eine Nummer zu hoch für mich“, gestand er sich ein. Dennoch hofft der Ex-HSVer noch einen Schritt nach vorne zu machen. „Aus solchen Spielen lerne ich am meisten, weil ich jetzt gesehen habe, wie es auf höchstem Niveau gemacht wird. Die Analyse des Spiels wird mir sehr weiterhelfen.“ Es wird sich zeigen, inwieweit der Stürmer schon bereit ist, auf allerhöchstem Niveau zu spielen.
Bei Verbleib: Wo passt Boateng noch rein?
Auch Jérôme Boateng hatten viele vor der laufenden Vorbereitung bereits abgeschrieben. Nach dem fehlgeschlagenen Wechsel zu Paris Saint Germain und einer sportlich unterdurchschnittlichen Saison, war eigentlich klar, dass der Innenverteidiger die Münchener im Sommer verlassen wird. Nun hat der Weltmeister von 2014 allerdings weite Teile der Vorbereitung beim FC Bayern absolviert und dabei viel Lob von allen Seiten bekommen. „Jérôme macht es bisher sehr gut. Er hat noch einen Zweijahresvertrag. Wenn er bleibt, wird er ein Bestandteil der Mannschaft sein“, so Kovač zum derzeitigen Stand der Dinge.
Allerdings bleibt unklar, wie groß dieser Bestandteil aussehen wird. Mit Niklas Süle, Benjamin Pavard und Lucas Hernández kämpfen bereits drei Top-Innenverteidiger um zwei Positionen. Mit Boateng wird das Luxusproblem nicht kleiner. Eine Möglichkeit wäre, dass Pavard auf die Rechtsverteidigerposition rückt und Platz frei macht. Da ist allerdings Joshua Kimmich gesetzt. Der müsste dann ins Mittelfeld rücken und würde dort einen Platz für die Zentrale wegnehmen. Wenn bis zum Saisonbeginn alle fit bleiben und Boateng die Münchener nicht verlässt, wird Kovač eine schwierige Aufgabe haben, sich auf seine erste Elf festzulegen.