Bayern-Star Thiago: „Real Madrid und andere Vereine wollten mich“
Im Mittelfeld des FC Bayern München schwingt er den Taktstock: Thiago. Der 28-Jährige spricht im Interview mit „Goal“ und „SPOX“ darüber wie er einst beim FC Barcelona landete, Tipps seines Vaters Mazinho, die Transferaktivitäten des deutschen Rekordmeisters, Philipp Lahm und Unterschiede zwischen Pep Guardiola und Niko Kovac.
Thiago: „Ich war total perplex“
Sein Vater hat Thiago vor allem gelehrt „befreit aufzuspielen, Spaß zu haben, aber gleichzeitig Verantwortung zu übernehmen“, denn ohne die nötige Fokussierung ginge es nicht. Mit dieser Mischung will er stets „Zuschauern Freude bereiten und gleichzeitig gute Entscheidungen für meine Mannschaft treffen.“ Als 14-Jähriger landetete Thiago dann 2005 beim FC Barcelona. Er habe damals „mit ein paar Schulfreunden zusammen für einen kleineren Verein gespielt“, und das überaus erfolgreich. „Dort haben wir in einer Saison Real Madrid geschlagen“, und nicht nur das: „Eigentlich haben wir gegen alle spanischen Teams gewonnen.“
Obwohl er schon zuvor davon wusste, erzählte dem kleinen Thiago dann sein Vater erst nach einem Spiel in Barcelona, dass Barca ihn verpflichten möchte. „In dem Moment war ich total perplex“, gesteht er. „Barca ist ja ein gigantischer Verein. Damals waren auch Real Madrid und andere Vereine an mir dran“, doch Thiagos Entschluss stand bereits fest. Nicht viel später kam es“während einer U16-Trainingseinheit“ bereits zum ersten Gespräch mit Pep Guardiola, der ihm 2009 zum Profi-Debüt bei Barca verhelfen sollte. „Es ging ums Positionsspiel und man hat sofort gemerkt, was für außergewöhnliche Gedanken er sich im taktischen und technischen Bereich macht“, so Thiago.
Philipp Lahm? – „Es war Perfektion“
Der größte Unterschied zwischen ihm und Kovac? „Pep arbeitet viel mit Videos und erklärt dir beispielsweise genau, wo bespielbare Räume sind und warum du gewisse Dinge tun sollst“, schildert er Guardiolas Arbeitsweise „Niko ist da anders, er gibt dir mehr Freiheiten. Er will, dass du in den Spielen deine eigenen Entscheidungen triffst.“Thiago folgte Guardiola 2013 nach München, wo der heute 48-Jährige „von Jahr zu Jahr ein besserer Trainer, magischer, erfahrener, taktisch versierter“ wurde.
Hier beeindruckte ihn dann vor allem „Philipp Lahm. Alles sah bei ihm so einfach aus, aber es war Perfektion. Er hat ausschließlich richtige Entscheidungen getroffen“, schwärmt Thiago. „Es war unglaublich, das zu sehen und von ihm angeführt zu werden. Für mich war es wirklich eine Ehre, mit ihm in einer Mannschaft gespielt zu haben.“Über mögliche Neuzugänge will sich Thiago nicht äußern, schließlich ist er „beim FC Bayern angestellt, um Fußball zu spielen. Meine Aufgabe ist es nicht, mich um Transfers zu kümmern. Dafür werden andere bezahlt. Ich bin dafür mitverantwortlich, was wir auf dem Platz machen“, stellt er klar. Ohnehin sei es trotz des vielen Geldes“ genauso schwierig wie früher“ die Champions League zu gewinnen, „es hat sich dahingehend nichts verändert.“