Hannover-Zeit: Für Tschauner „überwiegt das Positive“
Bei Hannover 96 gab es keinen Platz mehr für Torwart Philipp Tschauner. Deshalb wechselte dieser nun eine Liga höher zu RB Leipzig. Im Interview mit der „BILD“ blickt er nun zurück auf seine Zeit am Maschsee.
Tschauner: „Dann hätte ich Rotz und Wasser geheult“
Als Tschauner vor vier Jahren zu Hannover kam, war er nur zweite Wahl. Doch nach dem Abstieg in die 2. Liga im Jahr 2016 avancierte er zur unumstrittenen Stammkraft. 2017 gelang der direkte Wiederaufstieg in die erste Liga, auch dank Tschauner. In der Folgesaison blieb er die Nummer eins und konnte mit 96 den Klassenerhalt feiern. Doch in der Saison 2018/19 verlor er schließlich seinen Stammplatz an Michael Esser und wurde daher an den FC Ingolstadt ausgeliehen.
Jetzt verlässt er den Verein endgültig. Von der Mannschaft hat er sich bereits verabschiedet. Die Verabschiedung verlief emotional, hätte aber laut Tschauner noch emotionaler sein können, denn ein Großteil der Aufstiegsmannschaft von 2017 ist nicht mehr in Hannover. So sagt Tschauner: „Es sind mittlerweile weniger Spieler da, die mir sehr viel bedeuten. Es ist nicht mehr die Mannschaft mit Jungs wie Oliver Sorg, Martin Harnik, Niclas Füllkrug, Florian Hübner, Basti Maier oder Felix Klaus. Wenn die aufgezählten Spieler da gewesen wären, hätte ich wahrscheinlich Rotz und Wasser geheult.“
„Brutale“ Identifikation und schwere Phase
Nach dem nicht knappen Abstieg 2016 war es das Ziel von Hannover 96, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Dieses Vorhaben ist bekanntlich gelungen und der Verein stieg einen Platz hinter dem VfB Stuttgart wieder in die erste Liga auf. Laut Tschauner ist dieser Erfolg auch auf den Zusammenhalt zwischen Stadt und Verein zurückzuführen: „Den Aufstieg haben wir mit einer Mannschaft geschafft, die sich mit der Stadt und dem Verein brutal identifiziert hat.“
In der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg kam es dann allerdings zu einem Boykott der aktiven Fanszene, die den Heimspielen fernblieben, weil sie mit der Vereinspolitik von 96-Präsident Martin Kind nicht einverstanden waren. Der Klassenerhalt gelang dennoch.
Am Ende bleibt das Positive
Tschauner blickt mit einem lächelnden Auge auf seine Zeit in Hannover zurück. Vor allem die Aufstiegsmannschaft hat es ihm sichtlich angetan, denn diese bezeichnet er als „geilste Truppe in der ich jemals gespielt habe.“ Aus diesem Grund plant er in zehn Jahren eine Party mit den Aufstiegshelden von 2017 zu schmeißen.
Jetzt wartet auf ihn erst einmal sein neuer Klub RB Leipzig. Stammtorwart wird Tschauner dort nicht sein. Er ist nur als dritter Torwart eingeplant und wird wohl meist nur auf der Tribüne sitzen. Tschauner soll die Mannschaft dennoch mit seiner Erfahrung unterstützen.